bauma 2019: U-Bahn an der Kapazitätsgrenze

Für die bauma 2022 soll die S-Bahn Entlastung bringen

 

Wenn alle drei Jahre die bauma aufs Riemer Messegelände ruft, ist sieben Tage lang „prime time“ im Münchner Osten. So war’s auch wieder im April 2019, und die Zahlen sprechen für sich: Zur Weltleitmesse für Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte kamen über 620.000 Besucher aus der ganzen Welt, noch einmal 40.000 mehr als 2016. Einen neuen Rekord gab’s auch bei den Ausstellern: Rund 3.700 Unternehmen aus 63 Ländern sind das beste Ergebnis seit dem bauma-Start 1954. Vor allem an den Fahrzeug- und Maschinenparks der großen Aussteller drängten sich die Besucher.

Klar, dass damit die bauma auch richtig viel Verkehr anzieht. So kamen an den sieben Tagen insgesamt 127.000 Pkw, davon 20.600 nur am Samstag. Und allein anm bauma-Samstag zog es zudem 900 Reisebusse und 500 Wohnmobile nach Riem. Hochinteressant ist auch die Verteilung von Individualverkehr zu öffentlichem Personennahverkehr: „Immer mehr Besucher nehmen die U-Bahn zur bauma“, sagt Frank Pastior, der als Leiter Verkehr und Sicherheit bei der Messe München mit seinem zehnköpfigen Team bereits seine achte bauma managte, „früher kamen 50 – 55 % der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal waren es bereits 60 %.“ Grundgesamtheit dafür sind nicht nur die 620.000 Besucher, sondern alle, die aufs bauma-Gelände kommen: Inklusive aller Aussteller und Dienstleister waren dies 896.000 Eintritte.

„Die MVG hat während der bauma mit großem Geschick an der Kapazitätsgrenze gearbeitet“, sagt Frank Pastior, „eine weitere Steigerung ist nicht mehr vorstellbar. Für die nächste bauma 2022 müssen wir die Frage beantworten: Wie binden wir S-Bahn-Stationen mit Park & Ride-Parkplätzen in Kombination mit Shuttlebussen als Rückfallposition ein? Wir nennen das ‚Dezentralisierung der Verkehrswege‘, damit verteilen wir die bauma Besucher, Aussteller und Dienstleister auf mehrere An- und Abreise-Routen.“

Die bauma braucht zwei Jahre Planungsvorlauf im Team von Frank Pastior. Eingebunden sind dabei u.a. das Kreisverwaltungsreferat, Polizei und Feuerwehr, Oberbranddirektion und Autobahndirektion. „Wir setzen uns detailliert mit jedem einzelnen Verkehrs- und Sicherheitsthema auseinander“, erläutert Frank Pastior, „von der Verkehrslenkung über die Organisation der Parkplätze bis zu den Eingängen. Gefordert hat uns diesmal auch die temporäre Fußgängerbrücke über die A 94. Hinzu kommt ein Sicherheitskonzept, das Notfallmaßnahmen für alle denkbaren Szenarien umfasst.“ Während der bauma heißt es in der Verkehrsleitzentrale schnell und situativ zu reagieren. „Da kommen wir uns manchmal vor wie ein Jongleur, der bereits fünf Bälle in der Luft hat, und dann wirft jemand einen sechsten hinzu,“ sagt Frank Pastior lächelnd.

Die nächste bauma findet vom 4. – 10. April 2022 wieder in München statt. Frank Pastior hat bereits begonnen, über die Dezentralisierung der Verkehrswege nachzudenken. Die S-Bahn wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

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