Ringbusnetz und Schnellbusse bringen Entlastung

Die Buslinien in der Region werden zu einer immer wichtigeren Stütze für den MVV. Sie können Lücken schließen, die das sternförmige S-Bahnnetz offenlässt.

So arbeitet der Landkreis München, gemeinsam mit vier anderen Verbundlandkreisen und dem MVV an einem geschlossenen Ringbusnetz rund um die Landeshauptstadt München herum. Es soll auf direktem und schnellem Weg wichtige S- und U-Bahnhalte verbinden. MVV-Chef Bernd Rosenbusch hat noch eine weitere Idee: Er schlägt Schnellbusse entlang der Autobahnen vor, um Pendler nicht mehr mit dem Auto in die Stadt fahren zu lassen.

Die S-Bahnen sind sternförmig auf das Münchner Zentrum ausgerichtet und die U-Bahnen enden in der Regel an der Stadtgrenze. Was seit Jahren fehlt und beklagt wird: Das sind Ringverbindungen rund um die Landeshauptstadt. Mit dem „Fahrplan für mehr Mobilität in Bayern“ bringt die Staatsregierung neuen Schwung für Lösungen dieses Problems.

Darin sind nicht nur einzelne tangentiale Buslinien vorgesehen, sondern ein geschlossenes Ringbusnetz um die Landeshauptstadt München, wie es auch in einer Mitteilung des Landkreises München heißt: „Es soll auf direktem und schnellem Weg wichtige S- und U-Bahnhalte verbinden, auf

den Takt des Schienenverkehrs abgestimmt sein und zudem verkehrlich bedeutsame Punkte im vorgesehenen Linienkorridor bedienen.“

Der Landkreis München hat gemeinsam mit dem MVV die koordinierende Rolle für die fünf beteiligten Landkreise übernommen, um diesen Expressbusring zu planen. „Das haben wir sehr gerne gemacht“, beteuert Landrat Christoph Göbel, „denn schließlich profitieren nicht nur unsere Landkreisbürger von einem geschlossenen Ring erheblich mehr, er wird auch ein wichtiger Baustein sein, das Münchner Umland vor dem drohenden Verkehrsinfarkt zu bewahren.“

Der künftige Expressbusring setzt sich aus sieben Einzellinien zusammen, vier davon werden im Landkreis München verkehren. Das sind:

  • X201: Dachau – Oberschleißheim – Garching-Hochbrück – Garching-Forschungszentrum
  • X202: Unterschleißheim – Garching-Hochbrück – Ismaning – Aschheim – Feldkirchen – Haar
  • X203: Heimstetten – Feldkirchen – Haar – Putzbrunn – Hohenbrunn – Oberhaching
  • X320: Oberhaching – Egling – Wolfratshausen
  • X800: Buchenau – Fürstenfeldbruck – Esting – Dachau (ist schon in Betrieb)
  • X900: Buchenau – Fürstenfeldbruck – Gilching – Starnberg (ist schon in Betrieb)
  • X970: Starnberg – Wolfratshausen – Geretsried – Bad Tölz
  • Alle nötigen Beschlüsse dazu wurden gefasst. Somit könnten die vier Linien mit dem Fahrplanwechseln im Dezember 2021 abfahren. Wenn bis dahin auch genügend Busfahrer eingestellt werden können.

Es ist geplant, dass die Expressbusse montags bis samstags von 5 Uhr bis 22 Uhr im 20-Minuten-Takt fahren und an Sonn- und Feiertagen von 7 Uhr bis 22 Uhr im 60-Minuten-Takt. Der Freistaat Bayern hat zugesagt, dauerhaft 50 Prozent des Betriebskostendefizits zu tragen, wie das Landratsamt München mitteilt. In den ersten drei Jahren wäre die finanzielle Förderung sogar noch etwas höher.

Die Linie verkehrt montags bis samstags zwischen ca. 5.30 und ca. 22.45 Uhr im 20/40-Minuten-Takt.

Schnellbusse entlang der Autobahn

MVV-Chef Bernd Rosenbusch hat eine weitere Idee: Er schlägt Schnellbusse entlang der Autobahnen vor, um Pendler nicht mehr mit dem Auto in die Stadt fahren zu lassen (siehe Grafik, MVV). Seine Idee: Busse sollen schon vor den typischen Stau-Stellen starten – und dann auf dem Standstreifen am Stau vorbei in die Stadt fahren – wo sie die Pendler an einem U-Bahnhof absetzen.

Ein Beispiel wäre ein Busangebot von Schorn entlang der A95 bis zur Aidenbachstraße im 20-Minuten-Takt. Auf der A9 könne er sich eine Strecke von Fürholzen West nach Fröttmaning vorstellen. Auf der A96 fände er einen Einstiegspunkt in Gilching oder Germering sinnvoll. Für eine Strecke von Dasing bis nach Pasing hat der MVV schon konkret beantragt, den Standstreifen nutzen zu dürfen.

Grafik: MVV

Immer mehr Express-Buslinien

Mit der inzwischen vierten MVV-ExpressBuslinie nach der X845, X900 und X910 gehen die Landkreise Fürstenfeldbruck und Starnberg einen weiteren Schritt in Richtung überörtliche Vernetzung wichtiger Ziele im westlichen Münchner Umland. Die neue MVV-ExpressBuslinie X920 verkehrt seit Anfang März zwischen Klinikum Großhadern (U) und Fürstenfeldbruck (S) über Gilching und die Kraillinger Innovationsmeile KIM, einem überregional bedeutsamen und stark wachsenden Gewerbestandort.

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