MVV erhöht die Fahrpreise ab dem 15. Dezember

Entlastung: Freistaat stockt den Rettungsschirm für den ÖPNV um 381 Millionen Euro auf

Nach drei Jahren Pause erhöht der MVV zum Fahrplanwechseln am 15. Dezember um durchschnittlich 2,8 Prozent die Tarife:  Beim Zonentarif beträgt die Preisanpassung im Durchschnitt 2,7 Prozent, bei den Zeitkarten durchschnittlich 2,9 Prozent. Das hat die MVV-Gesellschafterversammlung einstimmig beschlossen. Um die von der Corona-Pandemie schwer gebeutelten Verkehrsunternehmen zu entlasten, erhöht der Freistaat den Rettungsschirm: Zu den 381 Millionen Euro, die aus dem ÖPNV-Rettungsschirm des Bundes nach Bayern fließen, legt Bayern 255 Millionen Euro dazu: Zusammen 636 Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr in Bayern, teilt das Verkehrsministerium mit.

Ausführliche Informationen zu den neuen Fahrpreisen findet auf den MVV-Internetseiten unter der Rubrik „Tickets“.

„Eine moderate Anpassung der Fahrkartenpreise ist angesichts der in allen Bereichen gestiegenen Kosten erforderlich“, so MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch in einer MItteilung. „Nur durch Ausgleich der gestiegenen Kosten ist es uns möglich, unseren Fahrgästen weiterhin ein attraktives Leistungsangebot zu gewährleisten, es weiter auszubauen und die hohen Qualitätsstandards zu halten.“

Einzelfahrscheine Neu:

  • Der Preis der Einzelfahrkarte Kurzstrecke bleibt unverändert, der Preis der Einzelfahrkarte für die Zone M / 2 Zonen wird um 10 Cent auf künftig 3,40 Euro erhöht.
  • Der Preis der Streifenkarte wird von bisher 14,00 Euro auf 14,60 Euro angehoben, der Preis der Streifenkarte U21 von bisher 7,70 Euro auf künftig 8,00 Euro – dies sind 6 Cent bzw. 3 Cent pro Streifen.
  • Die Preise der Tageskarten werden zwischen 1,2 Prozent und 2,3 Prozent angehoben. So wird beispielsweise der Preis der Gruppen-Tageskarte für die Zonen M – 5 von 24,30 Euro auf 24,70 Euro erhöht. Der Preis der Single-Tageskarte für die Zone M / 2 Zonen steigt um 10 Cent auf künftig 7,90 Euro. Die Preise für die Kinder-Tageskarte (3,20 Euro) und die Fahrrad-Tageskarte (3,00 Euro) bleiben unverändert.

Zeitkarten und Abonnements Neu:

  • Die Preise der IsarCard-Monatskarten werden überwiegend um 3,3 Prozent bzw. um 3,5 Prozent angehoben. Der Preis der IsarCard-Monatskarte für die Zone M / 2 Zonen etwa steigt um 1,80 Euro von bisher 55,20 Euro auf künftig 57,00 Euro.
  • Die Preise der IsarCard-Wochenkarten werden um durchschnittlich 3,8 Prozent erhöht. So kostet etwa eine IsarCard-Wochenkarte für die Zone M / 2 Zonen künftig 17,80 Euro statt bisher 17,10 Euro. Die Wochenkarte für die Zonen M – 5 kostet künftig 60,30 Euro statt bisher 58,00 Euro.
  • Die Preise der Monatskarten IsarCard9Uhr bleiben unverändert, um auch weiterhin Fahrten außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu fördern. Ebenso wird der Preis der IsarCardS nicht erhöht.
  • Die Preise der IsarCard65-Monatskarten werden durchschnittlich um 3,1 Prozent erhöht – beispielsweise für die Zone M / 2 Zonen von bisher 46,40 Euro auf künftig 47,80 Euro.

MVV Tickets breit 2020

636 Millionen Euro Zuschuss für Verkehrsunternehmen in Bayern

Nachdem bei Bussen und Bahnen in der Corona-Pandemie die Zahl der Fahrgäste und damit die Einnahmen drastisch zurückgingen, werden die Verkehrsunternehmen von Bund und Freistaat finanziell unterstützt.

„Der Öffentliche Personennahverkehr ist besonders von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, heißt es in einer Mitteilung von Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Trotz eines Rückgangs der Fahrgelderlöse zwischen 70 und 90 Prozent musste auch während der Hochphase der Pandemie ein stabiles und leistungsfähiges Grundangebot an Zug-, U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverbindungen aufrechterhalten werden.“

Der Ministerrat hat deshalb beschlossen, zusätzlich zu den 381 Millionen Euro, die nach derzeitigem Stand aus dem ÖPNV-Rettungsschirm des Bundes nach Bayern fließen, Landesmittel in Höhe von 255 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Schreyer: „Mit diesen Mitteln können die ausgefallenen und voraussichtlich noch weiterhin ausfallenden Erlöse der Verkehrsunternehmen weitgehend ausgeglichen werden.“ Der Öffentliche Personennahverkehr sei schließlich ein „unverzichtbares Rückgrat unserer Gesellschaft“ und habe sich während der Pandemie als verlässlicher und sicherer Verkehrsträger bewährt.

Fotos: MVG, MVV

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