Interview

19
Dez

Interview: 5 Fragen an Philipp Pferschy, Vorstand der GIEAG Immobilien AG

Wohnraum in München ist knapp und dringend benötigt. Neuen Wohnraum zu schaffen ist darum ein wichtiges Ziel der GIEAG Immobilien AG. Das Münchner Familienunternehmen weiß, dass die Verbindung von Immobilien und einer belastbaren Infrastruktur für Attraktivität und Lebensqualität besonders relevant ist. Die GIEAG unterstützt daher das S-Bahn-Bündnis Ost und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Wir sprachen mit dem Vorstandsmitglied Philipp Pferschy über die Gründe für das Engagement.

Frage 1: Herr Pferschy, als neuer Partner unterstützt die GIEAG Immobilien AG das S-Bahn-Bündnis Ost. Unsere Leser sind natürlich neugierig: Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen bitte kurz vor.

Philipp Pferschy: „Die GIEAG Immobilien AG ist eine familiengeführte Münchner Immobilienaktiengesellschaft. Die Aktien der GIEAG Immobilien AG werden an der Münchner Börse gehandelt. Durch die Verbindung der drei Assetklassen – Office, Wohnen, Logistik – und der zwei Leistungsbereiche – Entwicklung und Bestandshaltung – bietet das Unternehmen eine im Markt einzigartige Stabilität. Das GIEAG Experten-Team ist dabei ein Garant für innovative und zukunftsweisende Konzepte. So entwickelte und optimierte die GIEAG Immobilien AG in den vergangenen 18 Jahren eine Vielzahl von Immobilienprojekten mit Flächen von 1.500 m2 bis 145.000 m2 bei einer Einzelinvestitionssumme von ca. 60 Millionen Euro. Partnerschaftlichkeit, Transaktionssicherheit und Schnelligkeit sind für die GIEAG die Basis einer nachhaltigen Wertentwicklung.“

Frage 2: München boomt. Wie schätzen Sie die verkehrliche Entwicklung ein, gerade auch im Hinblick auf die hohe Wirtschaftskraft und das Bevölkerungswachstum?

„Parallel zur – in der Immobilienbranche viel diskutierten – Nachverdichtung in München muss die Metropole an den Rändern wachsen. Denn Nachverdichtung bedeutet auch immer einen Verlust an Freiräumen und Lebensqualität in der Innenstadt. Und gerade diese Lebensqualität ist ein Prädikat der Bayerischen Hauptstadt. Der boomende Münchner Osten ist daher nur zu begrüßen und zu unterstützen.“

Frage 3: Warum sind die Ziele des S-Bahn-Bündnis Ost aus Ihrer Sicht so wichtig?

„Die Anbindung des Münchner Ostens ist ein essentieller Baustein für ein weiteres Wirtschaftswachstum. Ein Beispiel ist die renommierte Münchner Messe „EXPO REAL“.

Jedes Jahr wachsen die Besucherzahlen – eine perfekte Anbindung nicht nur in die Innenstadt – ist essentiell für das internationale Ansehen der Stadt.“

Frage 4: Wie profitiert der Immobilienmarkt von einer verbesserten Schienen-Infrastruktur? Hätten auch private Käufer Vorteile?

„Jede Lage steigt in ihrem Wert, wenn sie gut angebunden ist. Das gilt auch für Immobilien.“

Frage 5: Was gefällt Ihnen am Münchner ÖPNV?

„Der ÖPNV entlastet unsere Straßen und Umwelt – und ist dadurch ein Beitrag zum Klimaschutz.“

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

23
Sep

Interview: 5 Fragen an MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag

Mehrere hundert Millionen (!) Menschen transportiert der MVV jedes Jahr – eine echte Mammutaufgabe. Die Verantwortung dafür trägt seit über 20 Jahren Alexander Freitag als Geschäftsführer des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds GmbH. Zum Ende September geht er in den Ruhestand. Wir haben die Gelegenheit genutzt und 5 Fragen an ihn gestellt.

Herr Freitag, was gefällt Ihnen besonders gut am Münchner ÖPNV?

Alexander Freitag: „Der MVV sorgt für eine vernetzte Mobilität zwischen Stadt und Region. Er ist das Musterbeispiel für eine gute Zusammenarbeit verschiedener Gebietskörperschaften auf der Politikebene und für die erfolgreiche Koordination von über 40 Verkehrsunternehmen an der Nahtstelle zum Kunden. Nirgendwo in Deutschland werden im Öffentlichen Verkehr so viele Fahrten pro Einwohner unternommen wie im MVV-Verbundsystem.“

Was möchten Sie gerne verbessert sehen?

„Um die Verkehrswende zu schaffen, müssen dringend das Angebot und die Qualität verbessert werden. Gerade das über die Jahre etwas lahm gewordene „Rückgrat“ des MVV, die S-Bahn, bedarf einer grundlegenden Erneuerung. Hier sind mit dem Bau der zweiten Stammstrecke und der vorgesehenen Erneuerung der Fahrzeuge die Weichen schon richtig gestellt worden.“

München wächst und dehnt sich aus, der Zug ist ungebrochen.
Wie reagiert der MVV auf diese Herausforderung?

„Der MVV und seine Verbundpartner reagieren auf vielen Ebenen. So soll kurzfristig das Tarifsystem grundlegend modernisiert werden. Noch wichtiger ist aber die vorgesehene Infrastrukturinitiative in Stadt und Umland. Die U-Bahn- und die Tram-Bahn-Strecken müssen ausgebaut werden. Das gleiche gilt auch für die S-Bahn. Hier sind der Bau und die Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke nicht Endpunkt, sondern Ausgangspunkt für weitere Verbesserungen. Tangentiale Linien und Expressbussysteme werden sukzessive das radial ausgerichtete Netz ergänzen. Der räumliche Umgriff muss erweitert werden und der klassische Verkehrsverbund wird sich zu einem multimodalen Mobilitätsverbund weiter entwickeln.“

Ganz konkret: wie beurteilen Sie den Schienenverkehr-Flaschenhals im Münchner Osten?

„Im Münchner Osten aber auch auf den anderen Außenstrecken muss die Infrastruktur dringend ertüchtigt werden. Nur dann kann die Verkehrswende geschafft werden und das Problem der Luftreinhaltung nachhaltig angegangen werden. Final brauchen wir für die S-Bahn langfristig eine eigene Infrastruktur. Wenn die Dynamik im Großraum München weiter anhält, wie wir es derzeit kennen, wird langfristig an einer Verdichtung zu einem 10 Minutentakt bei der S-Bahn nichts vorbeigehen.“

Ganz privat: Benutzen Sie lieber das Auto oder den ÖPNV?

„Ich benutze den ÖPNV täglich zur Fahrt in die Arbeit und am Wochenende oft im Freizeitverkehr. Mit dem MVV zu fahren, ist im Ballungsraum München die intelligentere Art zu reisen. Lediglich an Orten oder Zeiten mit schwachem Angebot nutze ich gelegentlich das Auto. Das ist aber die Ausnahme.“

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!