Millionenzuschüsse für Bayerns Verkehrsunternehmen

Corona hat ihnen massive Millionen-Defizite beschert. Der Freistaat zahlt ihnen 381 Millionen Euro Zuschüsse des Bundes aus.

Corona hat die Verkehrsunternehmen stark gebeutelt. Die Fahrgastzahlen gingen bis auf fünf Prozent des Normalen zurück. Damit sind auch enorme Einkommensverluste im dreistelligen Millionenbereich verbunden. Für die Unternehmen ist das dramatisch. Der Bund hat deshalb zugesagt, sie unter den ÖPNV-Rettungsschirm zu holen. Bayern ist nun das erste Bundesland, das die Gelder jetzt weitergibt, teilt das Verkehrsministerium mit. Für die Verkehrsunternehmen im Freistaat sind das zusammen 381 Millionen Euro, die das Land vom Bund erhält.

„Die Verkehrsunternehmen haben auch in der Corona-Krise den öffentlichen Personennahverkehr durchgehend aufrechterhalten“, sagte Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer der Deutschen Presseagentur. Die Grundversorgung war immer gesichert.“

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) rechnet mit 190 Millionen Euro Verlust: „Wir gehen davon aus, dass wir auch 2021 noch Mindereinnahmen schultern müssen, die Erholungsphase also länger andauert“, sagte ein MVG-Sprecher. Beim VGN in Nürnberg rechnet man für 2020 derzeit mit 110 Millionen Euro weniger Umsatz als geplant, Mittlerweile sind Busse und Bahnen nicht mehr ganz so leer. Im Stadtverkehr in München und Nürnberg beträgt die Auslastung laut MVG und VGN derzeit wieder 70 Prozent des Üblichen. In Augsburg beim AVV sind es knapp halb so viele Passagiere wie üblich, ebenso im Busverkehr der Stadtwerke Landshut.

In den Mittelstädten und im regionalen Busverkehr des VGN beträgt die Auslastung tagsüber aber immer noch nur fünf bis zehn Prozent des normalen Niveaus. „Es fehlen besonders die Berufspendler“, sagte der VGN-Sprecher. „Hier machen sich der Umstieg auf das Auto und das Arbeiten im Homeoffice noch immer stark bemerkbar.“

Beim MVV profitieren nur Abo-Kunden von der Mehrwertsteuersenkung. Sie erhalten im November eine einmalige Erstattung von 10 bis 20 Euro. In Hof und im VVM in Würzburg bleiben die Fahrpreise im ÖPNV unverändert. „Die Verkehrsunternehmen haben die zwei Prozent in Hygienemaßnahmen investiert und werden dies auch weiterhin tun, zum Beispiel für Desinfektionsmittel und Verkürzung der Reinigungsintervalle“, sagte ein Sprecher der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH. „Der Aufwand für die Änderungen aller Automaten, Fahrscheindrucker, Haltestellenaushänge und so weiter würde ein Vielfaches der Ersparnis kosten.“

 

 

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