Allgemein

22
Dez

Infobrief Dezember 2020

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

„in der Folge der Corona-Pandemie erscheinen auch Verkehrsfragen und Verkehrsprobleme unerwartet groß wie unter einem Brennglas.

Wir wünschen Ihnen Viel Spaß beim Lesen

 

 

27
Jul

Infobrief Juli 2020

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

„in der Folge der Corona-Pandemie erscheinen auch Verkehrsfragen und Verkehrsprobleme unerwartet groß wie unter einem Brennglas.

Wir wünschen Ihnen Viel Spaß beim Lesen

 

 





INFOBRIEF Juli 2020
S-Bahn-Bündnis Ost
Sehr geehrte Leser und Leserinnen,
„in der Folge der Corona-Pandemie erscheinen auch Verkehrsfragen und Verkehrsprobleme unerwartet groß wie unter einem Brennglas. Die vorher boomenden Öffentlichen Verkehrsmittel in der Region kämpfen sich mit dreistelligen Millionenverlusten langsam wieder mit den Fahrgastzahlen nach oben, auf städtischen Straßen werden provisorisch gelbmarkierte „Pop-up-Radlwege“ aufgemalt, um den Fahrradverkehr in den Griff zu bekommen,  früher hart umkämpfte Parkplätze werden in München zu neuen Freischankflächen umfunktioniert und das Carsharing erlebt eine erste Nagelprobe. Welche Auswirkungen hat das Homeoffice auf das Verkehrsaufkommen? Und: Bleibt die Angst, sich in Bussen, Bahnen oder im Flugzeug anzustecken? Es gibt viele Fragen und viele ratlose Gesichter.
Die Messe München ergreift die Chance und wandelt die frühere Frankfurter Auto-Show Internationale Automobilausstellung IAA im nächsten Jahr zu einer offensiven und breit angelegten Ideen-, Informations- und Austauschbörse rund um die Fragen zur Mobilität. Und Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat aktuell mit der Bahn verhandelt: Die investiert bis 2029 fast eine halbe Milliarde Euro in den bayerischen Bahnverkehr.
Das sind in diesem Infobrief Schlaglichter auf die unterschiedlichsten Themen, die aktuell die Verkehrswelt bewegen. Was bleibt, was muss sich ändern?  Das muss sich nun zeigen. Dafür gibt es keinen Blick in die Glaskugel. Bleiben wir offen für unerwartet Neues, hellhörig und aufmerksam.
AKTUELLES
436 Millionen Euro für Bahnprojekte in Bayern

SBBO

Der Öffentliche Nahverkehr ist essentiell für die Gesellschaft – und seine Zukunft entscheidet sich auch auf der Schiene. So das Credo von Bayerns Verkehrsministern Kerstin Schreyer: „Mein Ziel ist, dass wir überall in Bayern ein attraktives Angebot im Öffentlichen Nahverkehr haben, damit mehr Menschen ihn nutzen. Dafür brauchen wir eine starke Infrastruktur, vor allem auf der Schiene. Deswegen freue ich mich, dass die Deutsche Bahn in Abstimmung mit uns in den nächsten Jahren viel Geld investiert, damit Bahnhöfe, Gleise und Signale im ganzen Freistaat noch leistungsfähiger werden. Und zudem stützt das gerade in Corona-Zeiten unsere Bauindustrie!“
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla erläuterten sie die Eckpunkte für ein neues Investitionsprogramm für ganz Bayern – bis zum Jahre 2029. Die Bahn wird 436 Millionen Euro in Projekte investieren, die mit dem Verkehrsministerium abgestimmt werden. Ronald Pofalla: „Mit den zusätzlichen Mitteln bauen wir in Bayern den Nahverkehr weiter aus und sorgen so für bessere Verbindungen zwischen Stadt und Land sowie in den Ballungsräumen.“
Mittel aus dem Förderprogramm fließen in einzelne Großprojekte wie den Streckenausbau zwischen München und Lindau, vor allem aber in kleinere Maßnahmen auf Nebenstrecken. „Wir denken vom Fahrgast her und haben uns deswegen gefragt, mit welchen Neu- und Umbaumaßnahmen wir die Nahverkehrsverbindungen verbessern, stabiler und attraktiver machen können“, so Ministerin Schreyer.
Konkret wird in den nächsten Jahren unter anderem an folgenden Projekten geplant und gearbeitet:
  • Neubau von Bahnstationen, beispielsweise in Lindau (Festlandsbahnhof), Würzburg (Heidingsfeld-Ost), Regensburg (Walhallastraße) und Brunnen (Station der Paartalbahn)
  • Maßnahmen zur Barrierefreiheit, unter anderem in Senden, Marktoberdorf und Seefeld-Hechendorf
  • Einbindung von reaktivierten Strecken ins DB-Netz durch Baumaßnahmen an Schnittstellen, wie dem Bau eines neuen Kreuzungsbahnhofs in Langlau
  • Kleinere Elektrifizierungsmaßnahmen auf den Strecken Wasserburg – Ebersberg, Pfronten-Steinach – Landesgrenze zu Tirol und dem zweiten Gleis auf dem Damm zur Insel Lindau
  • Streckenertüchtigungen und -beschleunigungen wie bei der Rottalbahn (Mühldorf – Passau), der Gäubodenbahn (Neufahrn – Bogen), der Gräfenbergbahn (Nürnberg – Gräfenberg), der Aischgrundbahn (Neustadt a.d. Aisch – Steinach), der Paartalbahn (Augsburg – Ingolstadt) und dem Oberlandnetz (Strecken nach Bayrischzell und Lenggries)
Auch über die Projekte aus dem genannten Investitionspaket hinaus wird weiter am Ausbau der für den Nahverkehr relevanten Schieneninfrastruktur in Bayern gearbeitet, teilt das Ministerium mit. Basis dafür sind die stark erhöhten Mittel zur Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs und weitere Sondermittel, die der Bund der DB zur Verfügung stellt. Ministerin Schreyer: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren viele Bahnprojekte bei uns in Bayern sehen werden.“
Fotos: SMB, DB

SBBO

AKTUELLES
München und ihre Messe sind ideal für eine neue IAA

SBBO

Die IAA als das größte Autohaus der Welt – das war gestern. „In München wird die IAA mehr als eine Autoshow“, sagt auch Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) bei der Präsentation des neuen Konzepts in der Messe München: „Auch die Bürger werden zu Wort kommen.“  Von der neuen Fahrspur der IAA in München ist auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder überzeugt: „Die IAA ist ein internationales Statement und die IAA muss eine Denkfabrik sein.“ Klaus Dittrich schaut als international erfahrener Messechef auch zum Kunden: „Wir werden eine Brücke zum Endverbraucher schaffen. Darin haben wir mit unseren Messen sehr viel eigene Erfahrung.“
Nach vielen Jahrzehnten in Frankfurt kommt die alle zwei Jahre stattfindende Internationale Automobilausstellung im nächsten Jahr nach München. Zunächst für die Jahre 2021 und 2023, mit der Option für 2025.
„Diese neue IAA in München soll Treiber und Impulsgeber für Lösungen zur Mobilität der Zukunft sein”, bekräftigten Hildegard Müller und Klaus Dittrich. Sie wird zur Ausstellung, zur zukunftsgerichteten Mobilitätsplattform und zum Dialogforum zugleich. „Mobilität wird häufig als ein ,Entweder-Oder‘ dargestellt – Fahrspaß oder Nachhaltigkeit, Stadt oder Land, individuell oder öffentlich. Aber Mobilität ist stets ein vielfältiges UND“, unterstrich Hildegard Müller. „Auch Mobilität und Klimaschutz sind keine Gegensätze, es gibt kein ,Entweder-Oder‘, nur ein UND.
„Neueste Technologien und faszinierende Fahrzeuge, wie sie die deutsche Automobilindustrie entwickelt, sind die Basis für eine neue Nachhaltigkeit. Diese IAA wird das in aller Vielfalt zeigen”, sagte Hildegard Müller. „Wir freuen uns auf München und auf die IAA 2021.”
AKTUELLES
ÖPNV gehört zu den Verlierern der Krise
Hoffen auf bessere Zeiten

SBBO

„Der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) fuhr trotz um bis zu 90 Prozent eingebrochener Fahrgastzahlen weiter – und damit in eine massive Verlustzone. Er gehört zu den großen Verlierern der Pandemie. Die Branche schätzt die eigenen Verluste bundesweit auf rund fünf Milliarden Euro. Allein für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG, zuständig für U-Bahn, Bus und Tram in München) rechnet ihr Chef Ingo Wortmann mit 180 Millionen Euro weniger Fahrgeldeinnahmen. Im Interview mit dem Münchner Merkur sagt er: „Wir hoffen noch, dass es nicht so schlimm kommt. Und wenn viele Menschen weiter im Homeoffice bleiben oder radeln, könnten sich die Verluste sogar noch bis in das nächste Jahr hineinziehen.
Ob das Homeoffice eine neue Größe wird? Viele gehen davon aus, dass die Unternehmen das auch in Zukunft stärker nutzen werden. Zudem ist unklar, ob und wann wieder die alten Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen erreicht werden. Für Andreas Nienhaus, Verkehrsexperte bei der Beratungsfirma Oliver Wyman Nienhaus, ist das auch ein Grund, warum das Auto in den Innenstädten bald wieder präsenter sein könnte: „Man erkennt gerade, dass diese ganzen Mobilitätskonzepte nicht die Menschenmassen auffangen können, die durch den Einbruch im ÖPNV gerade frei werden. Viele steigen deshalb immer noch aufs Auto um.“
Dabei stiegen die Fahrgastzahlen beim ÖPNV in den vergangenen Jahren drastisch in die Höhe. Beim MVV wuchsen die Zahlen von 663 Millionen Fahrgästen im Jahr 2012 auf 772 Millionen im Jahr 2018. Ein Beispiel: Im Landkreis München haben von 2012 bis 2018 die Fahrgastzahlen wochentags um 36,7 Prozent zugelegt, an Samstagen sogar um 67,3 Prozent und sonntags um 102,7 Prozent.
Die Städte und Landkreise entwickeln ihre Nahverkehrskonzepte weiter – und alle hoffen auf wieder bessere Zeiten, denn auch die Einwohnerzahlen steigen steig weiter.
Foto: MVG
AKTUELLES
Abfahren auf Rädern – Zweirad ist Gewinner der Krise


Rauf aufs Rad ist für viele in den vergangenen Monaten die Lösung gewesen: Überall sieht man lange Schlangen auf den Radlwegen. Städte wie München haben auf den Straßen mit viel gelber Farbe provisorische neue Radlspuren (Pop-up-Radwege) angelegt. In München waren von März bis Mai ein Fünftel mehr Radfahrer unterwegs als in den Vorjahren. Das ergab eine Auswertung der Raddauerzählstellen durch den BR.
Das Fahrrad gehört momentan zu den Gewinnern der Krise. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist dabei. Im ZDF-Interview erzählt er, wie er sein altes Rennrad aus dem Keller holte, entstaubte und wieder auf Tour ging.
Die Zweirad-Industrie erlebt derweil Rekordwerte. „Der Mai war der stärkste Monat, den die Branche jemals erlebt hat“, sagte David Eisenberger vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Zugleich hätten Hersteller und Händler mit Engpässen zu kämpfen. Vor allem bei Einstiegsrädern und E-Bikes seien einzelne Modelle vergriffen. Weil gerade in Städten viele Menschen auf das Rad umgestiegen seien, sei die Nachfrage enorm gestiegen. Der Trend zu Urlaub im eigenen Land tue sein Übriges.
Auch
bei den Leihrädern gehen die Zahlen nach oben. Allein die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG stellt in München und dem Umland 4.000 Leihräder an die Straßen: An mehr als 160 Stationen im Landkreis München und mehr als 130 in München. Für das Jahr 2019 gibt die MVG beeindruckende Zahlen bekannt: In 21 Kommunen im Landkreis München gibt es die MVG-Fahrräder. Außerhalb der Landeshauptstadt sind sie in der Uni-Stadt Garching besonders beliebt: 21 275 Mal wurden sie dort 2019 ausgeliehen. In München kommt die MVG auf über 120.000 Fahrten im Jahr.  Der Großteil der mehr als 74 000 Ausleihen erfolgte der MVG-Statistik zufolge vor allem in den Kommunen, die direkt an München grenzen. Mehr als die Hälfte der Radler wären nach München gefahren.
Ein Blick in die Jahresstatistik zeigt, dass die Räder vornehmlich unter der Woche genutzt werden: Etwa Dreiviertel der Fahrten finden von Montag bis Freitag statt. Bestens genutzt würden vor allem die Stationen an den S- und U-Bahnhöfen und an den Hochschulstandorten wie in Garching, den Ortsmitten und Gewerbegebieten.
Foto: MVG
AKTUELLES
Carsharing: Entlastung oder noch mehr Verkehr?

SBBO

Garage zu teuer, ewige Parkplatzsuche oder einfach keine Lust, sich dauerhaft an ein eigenes Auto zu binden. Immer mehr Menschen entscheiden sich deshalb für Carsharing-Angebote. In München ist diese Variante sehr gefragt. Die bayerische Landeshauptstadt landet bei überregionalen Vergleichen zweimal auf Platz 2:
  • Mit der Zahl der Fahrzeuge kommt München nach Angaben des Bundesverbands Carsharing auf Platz zwei: mit 2,13 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Nur Karlsruhe hat eine höhere Dichte (3,23). Im Vergleich der absoluten Zahlen liegt nur die Bundeshauptstadt Berlin vorn. 
  • Platz 2 auch beim Carsharing Award der International Carsharing Association, dem weltweiten Verband für Carsharing-Organisationen. Nur Mailand konnte sich vor München platzieren. In München ist nach einer Mitteilung des Kreisverwaltungsreferats rund jeder Vierte bei einem Carsharing Unternehmen angemeldet. Untersuchungen zeigten, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 18 private PKW ersetzen kann. So lasse sich das Verkehrsaufkommen und die Zahl der geparkten Fahrzeuge reduzieren.
Das sehen nicht alle so. Skeptiker verweisen auf eine Untersuchung der Unternehmensberatung A. T. Kearney: „The Demystification of Car Sharing“. Besonders in der Kritik: Free Floating Carsharing – bei dem man das Auto irgendwo abstellt und nicht an festgelegten Stationen. Ein Fazit: Weder führe diese Art des Carsharings zu weniger Verkehr in den Städten, noch ersetze es das private Auto. Es führe zu mehr Verkehr und entwickle sich zu einer Konkurrenz der Öffentlichen Verkehrsmittel und von Taxis.
Münchens Stadtbaurätin Elisabeth Merk sieht Carsharing positiv, wie sie im Interview mit dem BR sagt: „Ich glaube, dass Carsharing ein wichtiger Baustein für eine moderne Mobilität ist. Unsere Untersuchungen zeigen, je besser Carsharing-Angebote sind, umso eher sind bestimmte Bevölkerungsgruppen bereit, auf ein eigenes Auto zu verzichten.“
Die Corona-Krise hat auch dem Carsharing Umsatzeinbußen gebracht, wie Gunnar Nehrke berichtet, Geschäftsführer des Bundesverband CarSharing (bcs): „Wenn die Krise vorüber ist, werden der Klimawandel und die Verkehrswende weiterhin zentrale Herausforderungen sein, die wir lösen müssen. Hierfür spielt das CarSharing als Autobaustein im Umweltverbund neben Zufußgehen, Fahrrad, Bus und Bahn eine wichtige Rolle.“
AKTUELLES
Pooling:  Mit digitaler Technik sollen ländliche Gebiete verkehrlich besser angebunden werden


Im ländlichen Raum mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, das ist Mangels Angebot oft genug mühsam. Die vom Bund geplante Reform des Personenbeförderungsrechts kann da neue Chancen bieten. Die Koalition hat sich erstmal auf ein Eckpunktepapier geeinigt. Die Situation: Neue Anbieter drängen auf den Markt, bei denen sich mehrere Fahrgäste einen Wagen teilen – die Dienste sind aber bisher nur mit einer Ausnahmeregelung unterwegs. Dagegen fahren auf dem Land Busse oft nur selten und dann oft nur mit wenigen Fahrgästen. Dort könnten digital per App organisierte Poolingdienste flexiblere Angebote schaffen. Eine neue Art der Sammelbeförderung. Bis zum Ende des Jahres will die Koalition einen neuen bundesweiten Rechtsrahmen schaffen.
Beim sogenannten Ridepooling können Kunden per App ein Sammeltaxi buchen, unterwegs werden weitere Mitfahrer mitgenommen. Das Eckpunktepapier der Koalition sieht vor, dass Pooling-Angebote auch von Fahrdiensten dauerhaft erlaubt werden. Damit sollen neue Anbieter wie Uber, Moia, Clevershuttle und ViaVan Rechtssicherheit bekommen. Auch Anbieter des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sollen Poolingdienste anbieten können. Das soll vor allem im ländlichen Raum für mehr Angebot sorgen.
Digital in der Stadt und im ländlichen Raum mobil
Die Fahrzeuge fahren also nicht auf festen Routen fahren, sondern sammeln mittels digitaler Technik je nach Bedarf ihre Fahrgäste ein. Die Bestellung eines Sitzplatzes und nicht des gesamten Fahrzeugs erfolgt per Handy-App. Sollten die Angebote öffentlicher Unternehmen defizitär sein, darf der Staat Geld zuschießen. Fahrdienste wie Uber oder Moia müssen sich jedoch grundsätzlich über den Fahrpreis finanzieren. Das kann für sie ein Problem, wie erste Pooling-Angebote in einigen deutschen Metropolen zeigen.
In München testet die MVG Ride-Pooling: mit dem IsarTiger. Zuletzt wurde zum Jahreswechsel in der Parkstadt Schwabing der IsarTiger getestet: An fünf Tage die Woche brachte das Ridepooling-System Anwohner, Geschäftsleute und Besucher durch das Viertel oder zur nächsten U-Bahn. In einem nächsten Schritt plant die MVG eine Zusammenarbeit mit dem Taxigewerbe, um das Ridepooling in München auf die nächste Stufe zu bringen. In der Corona-Krise wurde das Modell allerdings auf Pause gestellt.  
Foto: MVG
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S-Bahn-Bündnis Ost
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19
Aug

Milliarden für das deutsche Schienennetz

Milliarden für das deutsche Schienennetz

 

Um den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 42% zu senken, baut die Bundesregierung darauf, die Personenbeförderung durch die Bahn bis 2030 zu verdoppeln. Zusätzlich soll auch der Güterverkehr über die Schiene deutlich zunehmen.

Allerdings bringt dieser kühne Plan auch einige Probleme mit sich, denn das deutsche Schienennetz steht am Rande der Belastbarkeit. Daher ist es unabdingbar, dass hohe infrastrukturelle Investitionen von Nöten sind, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Cem Özdemir (MdB) hat bei der Veranstaltung der Parlamentsgruppe Schienenverkehr

(PG Schiene) ein umfassendes Investitionspaket gefordert, mit dem das deutsche Streckennetz wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Laut Özdemir sind die Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes nur mithilfe von „einer starken Schiene als Rückgrat der Verkehrswende“ zu leisten. Dabei richtet er seine Forderungen vor allem gegen den Bund als Eigentümer der Bahn, beziehungsweise des Streckennetzes.

Der Bund habe jedoch, laut der parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Bettina Hagedorn (MdB), bereits seit 2013 die Mittel zur Instandhaltung und Verbesserung der Schieneninfrastruktur massiv gesteigert.

Als Hauptgrund der nur langsam voranschreitenden Modernisierungsmaßnahmen wird der große Personalmangel genannt, der die Arbeiten deutlich nach hinten zieht und somit immer wieder mit dem Innovationsbestreben der Verantwortlichen aneinanderstößt.

Sabine Leidig (MdB), stellvertretende Vorsitzende der PG Schiene, hat zur Lösung des Problems eigene Vorstellungen: „Wer nur auf die Schiene schaut und nicht alle Verkehrsträger in den Blick nimmt, setzt nicht die richtigen Prioritäten. Seit Jahrzehnten werden viel zu wenige Bundesmittel in Bahnausbau, Modernisierung und Deutschlandtakt investiert, während immer weitere Milliarden in neue Autobahnen fließen. Für mich hat die klimagerechte Verkehrswende höchste Priorität: Die steigenden Steuereinnahmen müssen von der Straße zur Schiene umverteilt werden, sonst bleiben die guten Vorschläge in den Haushaltsverhandlungen stecken.“

Laut einem Gremium Schweizer Experten unter der Leitung von Dr. Peter Füglistaler, Direktor des Schweizerischen Bundesamts für Verkehr, investiere Deutschland viel zu wenig Geld in das Streckensystem. Laut den Experten sei das deutsche Streckennetz derzeit so modern wie das der Schweiz in den 1990igern. Und dabei gilt ein gut ausgebautes und modernes Schienennetz als eine der wichtigsten Aufgaben des Staates, um die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft aufrecht zu erhalten.

 

25
Jun

„E-Scooter rollen nun auch für die MVG“

Neben Carsharing und Mieträdern passen nun auch die neuen E-Scooter ins Mobilitätskonzept der MVG. Die Miete funktioniert dabei ganz einfach und schnell:

 

Zur Einführung der neuen E-Scooter stellt die MVG mit dem Partner Tier, die bereits in über 10 Ländern in Europa tätig sind, ca. 1.500 Roller im Stadtgebiet München auf. Im Altstadtring sind bisher 100 der E-Scooter zu finden und im ca. 1.000 zwischen dem Altstadtring und dem Mittleren Ring. Die restlichen 400 E-Scooter lassen sich dann außerhalb des Rings finden.

Das Ausleihen funktioniert dabei sehr einfach, man muss lediglich die Tier-App installieren und mit dieser App dann den QR-Code auf dem Lenker des Rollers scannen und schon geht’s los. Das Ausleihen ist dabei im ganzen Stadtgebiet möglich und erfordert wie beispielsweise beim Carsharing, ebenfalls keine festen Stationen zum anmieten bzw. abstellen. Eine Fahr mit dem Roller kostet dabei pauschal 1,00 Euro und jede Minute 0,15 Euro.

Ab Juli ca. sollen die Scooter dann auch in der MVG-App integriert sein.

Die E-Scooter waren bereits seit längerer Zeit hinsichtlich der Zulassung, ein Gesprächsthema in München und der gesamten Republik. Die Verordnung die die E-Scooter dann nun endlich in unserem Stadtbild zuließ, trat nun am 15.06 in Kraft. Dank der guten Planung und Organisation der Sharing-Anbieter konnten sich die E-Scooter innerhalb der kurzen Zeit schon gut in München etablieren.

Ein guter Schritt wie Ingo Wortmann, Chef der MVG, findet: „Die E-Scooter sind eine weitere Möglichkeit, die erste und die letzte Meile zurückzulegen und auf das Auto zu verzichten“. Hoffen wir das er recht behält, denn die E-Scooter sind eine saubere und vor allem auch coole Abwechslung zum Auto.

19
Jun

Ein Europäischer Vergleich

Bei Investitionen in das Schienennetz belegt Deutschland lediglich Platz 8

 

Im europaweiten Vergleich belegt Deutschland trotz steigender Investitionen lediglich den 8. Platz im Ranking um die meisten Investitionen in den Schienenverkehr. Unangefochtener Spitzenreiter ist dabei die Schweiz, die jährlich ca. 365 Euro pro Bürger in das Schienennetz investiert. Deutschland hingegen investiert nur ca. 77 Euro.

In dem Ranking, dass die Allianz pro Schiene in Zusammenarbeit mit in einem Verbund aus Hochschulen, Verkehrsunternehmen, Umweltorgansationen und der Beratungsfirma SCI Verkehr, erarbeitet hat, liegen Spanien und Frankreich allerdings noch hinter dem Deutschland. Dies ist allerdings kein Grund sich darauf auszuruhen, denn trotz der drastisch gestiegenen Investitionen der Deutschen ( 2014 lediglich 49 Euro pro Kopf) reicht diese Budget laut Experten nur zur Instandhaltung und zu Reparatur von „Altschäden“. Eine Wende unsere Mobilität bzw. unseres Güterverkehrs ist damit aber nicht herbeizuführen.

Laut dem Bundeswirtschaftsministerium sind im Bundesverkehrswegplan bis 230 rund 112,3 Milliarden Euro für die Verbesserung unseres Schienennetzes vorgesehen. Dies wäre mehr als die Hälfte des Budgets aus dem vorherigen Bundeswegeplan. Allerdings sind diese Beträge auch notwendig, sofern die Regierung ihr Versprechen halten will, bis zum Jahr 2030 die Anzahl der Passagiere zu verdoppeln und gleichzeitig mehr Güter vom LKW auf den Zug zu holen.

Laut dem Chef der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, ist es besonders schade, dass immer noch mehr Geld in den Straßenbau als in die Infrastruktur unseres Schienennetz, aufgewendet wird. Österreich und die Schweiz hingegen geben seit Jahren deutlich mehr Geld für den Ausbau der Schienenverbindungen aus, als für den Straßenbau.

Für den Ausbau des Münchener Verkehrsnetzes wäre es auf jeden Fall wünschenswert, wenn die Ambitionen des Bundes auch wirklich umgesetzt werden. Denn mit dem steigenden Zuzug rundum die Metropolregion München, wäre die Anbindung der Messe München sowie der Erdinger-Ringschluss die beste Lösung, um den wachsenden Mobilitätsbedarf der bayerischen Bevölkerung zu begegnen und gleichzeitig umweltfreundlichere Transportwege zu nutzen.

28
Mai

bauma 2019: U-Bahn an der Kapazitätsgrenze

Für die bauma 2022 soll die S-Bahn Entlastung bringen

 

Wenn alle drei Jahre die bauma aufs Riemer Messegelände ruft, ist sieben Tage lang „prime time“ im Münchner Osten. So war’s auch wieder im April 2019, und die Zahlen sprechen für sich: Zur Weltleitmesse für Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte kamen über 620.000 Besucher aus der ganzen Welt, noch einmal 40.000 mehr als 2016. Einen neuen Rekord gab’s auch bei den Ausstellern: Rund 3.700 Unternehmen aus 63 Ländern sind das beste Ergebnis seit dem bauma-Start 1954. Vor allem an den Fahrzeug- und Maschinenparks der großen Aussteller drängten sich die Besucher.

Klar, dass damit die bauma auch richtig viel Verkehr anzieht. So kamen an den sieben Tagen insgesamt 127.000 Pkw, davon 20.600 nur am Samstag. Und allein anm bauma-Samstag zog es zudem 900 Reisebusse und 500 Wohnmobile nach Riem. Hochinteressant ist auch die Verteilung von Individualverkehr zu öffentlichem Personennahverkehr: „Immer mehr Besucher nehmen die U-Bahn zur bauma“, sagt Frank Pastior, der als Leiter Verkehr und Sicherheit bei der Messe München mit seinem zehnköpfigen Team bereits seine achte bauma managte, „früher kamen 50 – 55 % der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal waren es bereits 60 %.“ Grundgesamtheit dafür sind nicht nur die 620.000 Besucher, sondern alle, die aufs bauma-Gelände kommen: Inklusive aller Aussteller und Dienstleister waren dies 896.000 Eintritte.

„Die MVG hat während der bauma mit großem Geschick an der Kapazitätsgrenze gearbeitet“, sagt Frank Pastior, „eine weitere Steigerung ist nicht mehr vorstellbar. Für die nächste bauma 2022 müssen wir die Frage beantworten: Wie binden wir S-Bahn-Stationen mit Park & Ride-Parkplätzen in Kombination mit Shuttlebussen als Rückfallposition ein? Wir nennen das ‚Dezentralisierung der Verkehrswege‘, damit verteilen wir die bauma Besucher, Aussteller und Dienstleister auf mehrere An- und Abreise-Routen.“

Die bauma braucht zwei Jahre Planungsvorlauf im Team von Frank Pastior. Eingebunden sind dabei u.a. das Kreisverwaltungsreferat, Polizei und Feuerwehr, Oberbranddirektion und Autobahndirektion. „Wir setzen uns detailliert mit jedem einzelnen Verkehrs- und Sicherheitsthema auseinander“, erläutert Frank Pastior, „von der Verkehrslenkung über die Organisation der Parkplätze bis zu den Eingängen. Gefordert hat uns diesmal auch die temporäre Fußgängerbrücke über die A 94. Hinzu kommt ein Sicherheitskonzept, das Notfallmaßnahmen für alle denkbaren Szenarien umfasst.“ Während der bauma heißt es in der Verkehrsleitzentrale schnell und situativ zu reagieren. „Da kommen wir uns manchmal vor wie ein Jongleur, der bereits fünf Bälle in der Luft hat, und dann wirft jemand einen sechsten hinzu,“ sagt Frank Pastior lächelnd.

Die nächste bauma findet vom 4. – 10. April 2022 wieder in München statt. Frank Pastior hat bereits begonnen, über die Dezentralisierung der Verkehrswege nachzudenken. Die S-Bahn wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

28
Mai

Die E-Scooter kommen … … worauf’s bei den neuen Elektro-Rollern ankommt

Nicht wenige Wissenschaftler sind der Überzeugung: Die wichtigste Erfindung, die der Mensch jemals gemacht hat, ist das Rad. Rollend geht vieles besonders gut. Das finden ab diesem Sommer in Deutschland auch alle, die gerne elektrorollern – denn für die neuen E-Scooter gab der Bundesrat im April grünes Licht, die Zulassung ist für den Sommer geplant. Damit folgt Deutschland dem Vorbild anderer Länder, in denen bereits munter gescootert wird. Bisher war der Einsatz von E-Scootern auf öffentlichen Flächen verboten.

Mit den neuen „Elektrokleinstfahrzeugen“ macht‘s richtig Spaß, durch die Stadt zu flitzen. Ideal sind sie auch für alle, die mit U-Bahn, S-Bahn, Bus oder Tram reisen und dann von der Zielhaltestelle die letzten Meter mit E-Scootern zurücklegen. Zum Einkaufen braucht‘s auf jeden Fall einen Rucksack, denn zum E-Scootern gehören natürlich beide Hände an den Lenker.

Das Tempo macht den Unterschied
Nach ihrer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit sind grundsätzlich zwei Typen von E-Scootern zu unterscheiden: Die, die maximal 20 km/h schnell sind, können bereits ab 14 Jahren gefahren werden, ohne Führerschein und Helm, aber mit Versicherungsaufkleber der Haftpflichtversicherung. Der Gehweg ist für sie tabu, ihr Terrain ist der Radweg – gibt’s keinen Radweg, heißt es ab auf die Straße. Auf diese müssen die bis zu 25 km/h schnellen E-Roller immer, denn sie werden wie Mofas behandelt. Ihr Fahrer muss daher mindestens 15 sein, eine Mofa-Prüfbescheinigung haben und einen Helm tragen. Zudem braucht‘s ein Mofa-Versicherungskennzeichen.

 

E-Scooter benötigen grundsätzlich eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), eine Einzelbetriebserlaubnis (EBE) und – wie alle Kraftfahrzeuge – eine Haftpflichtversicherung. Die Versicherungsunternehmen sind bereits dabei, passende E-Scooter-Versicherungstarife zu entwickeln. Technische Musts für die leisen Flitzer sind zwei Bremsen, die unabhängig voneinander zupacken, seitliche Reflektoren und eine Klingel oder Glocke – Hupen sind dagegen nicht erlaubt. Für Fahranfänger gilt beim Alkohol die 0,0-Promille-Grenze, für alle anderen Fahrer maximal 0,5 Promille.

Auch E-Scooter-Fahren will gelernt sein, denn die Kombination aus kleinen Rädern und hohem Lenker hat’s in sich. So sollte man insbesondere beim Bremsen aus voller Fahrt aufpassen – wer da zu hart bremst, nimmt schnell mal den Weg über die Lenkstange. Auch das Gewicht richtig zu verlagern, sollte man vor der ersten Stadtfahrt mal üben. Zudem gilt erhöhte Sturzgefahr auf nasser oder verschmutzter Fahrbahn.

Vorsicht vor E-Scooter-Langfingern …
… heißt es im Alltag. Denn die leichten Elektroroller sind natürlich im Handumdrehen zu entwenden. Also besser immer im Auge haben und anschließen – wie sich Schlösser mit den kleinen Rädern verbinden lassen, gilt es einfach auszuprobieren. Na dann – gutes Elektrorollen im ersten deutschen E-Scooter-Sommer!

11
Dez

Die Neufahrner Kurve ist eröffnet

Bayrische Blasmusik empfängt den einfahrenden neuen Flughafenexpress. Die Neufahrner Kurve wird mit einem Sonderzug feierlich eröffnet. Ein Millionen-Projekt der Bahn, das Ostbayern mit dem Flughafen München direkt verbindet. Wichtig für die bayerische Schienen-Infrastruktur. Sehr wichtig für die Metropolregion München.

Aus Ostbayern kommen Reisende nun rund 20 Minuten schneller als zuvor an den Münchener Flughafen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zeigt sich bei der Eröffnung zufrieden: „Mit 2,3 Kilometer Neubaustrecke – also vergleichsweise geringem Aufwand – schaffen wir ein eindrucksvolles Mega-Mobilitätsprojekt, von dem die ganze Region profitieren wird.“

Nach vier Jahren Bauzeit wurde die zweigleisige Strecke pünktlich fertiggestellt. Der Regelbetrieb zwischen Regensburg, Landshut, Freising und dem Flughafen München startet im Stundentakt zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember. Auch wenn der Start durch den Bahnstreik gründlich verhagelt wurde, bleibt die Zielsetzung die richtige. Denn mit diesem wesentlichen Projekt aus den umfangreichen Schienenplanungen rund um München wurde nun der erste Teil des Erdinger Ringschlusses abgeschlossen, der auf eine bessere Anbindung des Münchner Flughafens abzielt.

Ein guter Schritt, die Hände in den Schoß legen darf die Politik aber deswegen nicht. Ohne den zwingend notwendigen viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen München Ost und Markt Schwaben wird ein Nadelöhr in der Region weiter bestehen. Das S-Bahn-Bündnis Ost und seine vielen Unterstützer bleiben daher ganz ausdrücklich bei Ihrer Forderung nach dem Ausbau und der Anbindung der Trasse an die Messe München. Damit die Schienen-Infrastruktur das Wachstum in Bevölkerung und Wirtschaft erfolgreich trägt – und nicht zur Bremse wird.

27
Sep

Umfrage zur ÖPNV-Nutzung bestätigt Bündnis-Forderungen

Was denken eigentlich die Betroffenen? Wir wollten es wissen. Darum haben wir eine breit angelegte Umfrage gestartet, bei der wir die ÖPNV-Nutzer im Großraum München nach ihrer Meinung gefragt haben. Was finden Sie richtig gut, was wünschen Sie sich für die Zukunft? Und wo hakt es noch richtig?

Die Ergebnisse zeigen, dass die Forderungen des S-Bahn-Bündnis Ost auch den Willen der Menschen widerspiegeln.

Über 800 Personen nahmen an der Studie teil, davon gaben über 77% der Befragten an, den ÖPNV in München täglich oder mehrmals wöchentlich zu nutzen. Ein ebenso großer Prozentsatz nutzt den ÖPNV vor allem beruflich (75%), aber auch für Freizeit (60%), Einkaufen und Reisen (je 27%). Die S-Bahn ist mit über 90% das öffentliche Hauptverkehrsmittel der Befragten.

Alle geographischen Bereiche des Münchener Nahverkehrsnetzes wurden durch die Studie abgedeckt. Die Mehrheit der Befragten (61%) befindet sich im Osten der Landeshauptstadt genau dort, wo die S-Bahn besonders in ihrer Zuverlässigkeit und Qualität belastet wird.

Denn der drohende Flaschenhals wird ohne den viergleisigen Ausbau zwischen München-Ost und Markt Schwaben durch den Streckenausbau nach Freilassing und den Erdinger Ringschluss verschärft. Das erhöhte Fahrgastaufkommen und der Güterverkehr auf der gleichen Trasse werden im heutigen Infrastruktur-Szenario erhebliche Stabilitätseinbußen nach sich ziehen.

Die Qualität des ÖPNV wurde so auch von den Nutzern im Osten als ausdrücklich verbesserungsfähig eingestuft. Nur 30% der Befragten zeigten sich damit sehr oder wenigstens überwiegend zufrieden. Explizit nach der Zuverlässigkeit befragt, sank die Zahl der Zufriedenen sogar auf rund 19%.

Um die Leistungsfähigkeit und Qualität des ÖPNV zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen, genügt außerdem nicht der Bau der zweiten Stammstrecke allein, befanden knapp 87% der Teilnehmer. Während großer Messen schätzen 72% die U-Bahn-Verbindung zur Messe München als nicht ausreichend ein. Dazu passt, dass mit über 93% eine überwältigende Mehrheit der Befragten den Ausbau der Schienenwege zwischen München-Ost und Markt Schwaben begrüßen würden. So würde auch das Straßennetz spürbar entlastet: 92% würden dann sogar regelmäßig das Auto stehen lassen und auf die S-Bahn wechseln.

 

Die Umfrage-Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit, einen Kommentar abzugeben. Einige Auszüge:

„Es wird von Jahr zu Jahr anstrengender, weil man ständig nachschauen muss, ob es irgendwelche Störungen gibt.“

„Mit einer besseren Bahnverbindung, bitte auch im 20Min. Takt könnten wir weiterhin auf ein zusätzliches Auto verzichten.“

„Ständig fallen Züge aus, es erfolgten kaum Durchsagen, man stand bei Kälte und Regen ständig am Bahnhof und nichts ging vorwärts. Ständig kam man zu spät in die Arbeit. Die Preise wurden auch immer teurer. Die Bahnen waren ständig überfüllt. Das waren Gründe komplett auf das öffentliche Netz zu verzichten und auf ein Auto umzusteigen.“

„Hatte 18 Jahre ein Jahresabo. Ab Juni 2018 habe ich es gekündigt und fahr ausnahmslos nur mehr mit dem Auto, da man sich auf die S2 nicht mehr verlassen kann.“

„Ich schreibe seit bereits 1 Monat die Pünktlichkeit der S2 auf. Extrem auffallend ist, dass die S2 in Poing aus München kommend nur 3x seit 4 Wochen pünktlich in Poing angekommen ist. Somit ist meine Verbindung mit dem Bus nach Hause nicht möglich!“

Mehr Zuverlässigkeit lässt sich nur durch die höhere Betriebsstabilität mit viergleisigem Ausbau erreichen. Das ist unsere Forderung und, wie die Umfrage zeigt, nicht nur unsere.

Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön! Und in eigener Sache noch ein letzter Kommentar, der uns erreicht hat: „Danke für das Engagement!“ Diesen Dank geben wir gerne direkt zurück. Danke für Ihre Unterstützung!

23
Sep

Brenner-Basistunnel: Wie gelingt der Nordzulauf?

Der Abschnitt der Ausbau-Bahnstrecke ABS 38 von München Ost bis nach Markt Schwaben ist unser Fokus. Hier wollen wir den unbedingt notwendigen viergleisigen Ausbau erreichen. Wir schauen aber auch über den Tellerrand. Wie geht es bei anderen Projekten voran? Können wir davon lernen? Eine der größten Baustellen Europas ist besonders spannend: der Brenner-Basistunnel.

Wenn er fertiggestellt und in Betrieb ist (voraussichtlich 2027), wird er einer der längsten Bahntunnel der Welt sein. Der Brenner-Basistunnel zwischen dem österreichischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol soll den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene bringen und so die Brenner-Autobahn spürbar entlasten. Der Gedanke leuchtet sofort ein.

Während die Baumaßnahmen schon in vollem Gange sind, ergeben sich aber an anderer Stelle Probleme. Der sogenannte Nordzulauf, also die Zubringer-Trassen von Bayern aus in Richtung Österreich, ist keineswegs unumstritten und birgt politische Sprengkraft. Von München Richtung Rosenheim geht es, von dort nach Kiefersfelden. Aber wie? Aktuell sind 12 Trassenvarianten in der Diskussion, und es geht noch um die Grobplanung. Davon befinden sich sieben im Bereich Rosenheim und fünf rund um Kiefersfelden und Kufstein.

Da den Überblick zu behalten fällt schwer. Und vor allem: wer hebt da freiwillig die Hand und sagt: ja, legt die Trasse zu uns, nicht zu den anderen?

Das Großprojekt ist darauf angewiesen, dass der Zulauf funktioniert. Am Schluss profitiert die Umwelt, die Autofahrer, die weniger LKW auf der Straße erleben, Europa. Wir alle. Die Entscheidungen sind fällig. Dafür braucht es Entscheidungskraft und auch Mut.

Wir wünschen Politik und Verwaltung eine glückliche Hand dafür!