19
Dez

Quo vadis? Der Bahnausbau in München

Bis es tatsächlich zur Umsetzung von infrastrukturellen Maßnahmen kommt, vergeht in aller Regel viel und vor allem wertvolle Zeit. Lange Vorlauf- und Planungsphasen sind dabei ebenso aufwändig wie nicht zuletzt die Fragen nach Umsetzbarkeit und Finanzierung. Größtes „Instrument“: der Bundesverkehrswegeplan, in seiner heutigen Fassung gültig bis 2030. Was bedeutet das für den Schienen-Ausbau zwischen München-Ost und Markt Schwaben?

Wer beschließt und wer bezahlt? Diese Ausgangsfragen sind wesentlich, wenn es um die Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen geht. Der viergleisige Ausbau der Bahntrasse München-Ost bis Markt Schwaben als Teil der Ausbaustrecke (ABS) 38 mit Anbindung der Messe München ist dabei klar zuzuordnen: Zuständig für den Ausbau von Schienenwegen ist in aller Regel der Bund, so auch hier. Aber: lokaler und regionaler Input führt zu diesen Entscheidungen.

Was ist unser Ziel? Die oben beschriebenen, dringend notwendigen Maßnahmen. Das S-Bahn-Bündnis Ost kämpft dafür, dass der viergleisige Ausbau mit Messe-Anbindung umgesetzt wird, auch wenn er aktuell nicht Teil des sogenannten vordringlichen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplans ist.

Wir fordern darum mit aller Deutlichkeit von der Bundespolitik, schon jetzt an die Zukunft zu denken und nicht erst zu handeln, wenn es zu spät ist. Auch der Einfluss der Landes- und Kommunalpolitik ist für uns wichtig. Für den Bahnausbau München sind Maßnahmen zur Beseitigung von Engpässen im Streckennetz und die Ertüchtigung von Zulaufstrecken von und nach München vorgesehen. Hier müssen die Forderungen des S-Bahn-Bündnis Ost berücksichtigt werden.

Dafür bedarf es keiner visionären Betrachtungen, es genügen die belegbaren Zahlen und Hochrechnungen von heutigem und künftigem Schienenverkehr im Münchner Osten. Wenn wir fragen, „quo vadis, Bahnausbau?“, darf nur eine Antwort möglich sein: in eine erfolgreiche, belastbare Schieneninfrastruktur.

19
Dez

Interview: 5 Fragen an Philipp Pferschy, Vorstand der GIEAG Immobilien AG

Wohnraum in München ist knapp und dringend benötigt. Neuen Wohnraum zu schaffen ist darum ein wichtiges Ziel der GIEAG Immobilien AG. Das Münchner Familienunternehmen weiß, dass die Verbindung von Immobilien und einer belastbaren Infrastruktur für Attraktivität und Lebensqualität besonders relevant ist. Die GIEAG unterstützt daher das S-Bahn-Bündnis Ost und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Wir sprachen mit dem Vorstandsmitglied Philipp Pferschy über die Gründe für das Engagement.

Frage 1: Herr Pferschy, als neuer Partner unterstützt die GIEAG Immobilien AG das S-Bahn-Bündnis Ost. Unsere Leser sind natürlich neugierig: Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen bitte kurz vor.

Philipp Pferschy: „Die GIEAG Immobilien AG ist eine familiengeführte Münchner Immobilienaktiengesellschaft. Die Aktien der GIEAG Immobilien AG werden an der Münchner Börse gehandelt. Durch die Verbindung der drei Assetklassen – Office, Wohnen, Logistik – und der zwei Leistungsbereiche – Entwicklung und Bestandshaltung – bietet das Unternehmen eine im Markt einzigartige Stabilität. Das GIEAG Experten-Team ist dabei ein Garant für innovative und zukunftsweisende Konzepte. So entwickelte und optimierte die GIEAG Immobilien AG in den vergangenen 18 Jahren eine Vielzahl von Immobilienprojekten mit Flächen von 1.500 m2 bis 145.000 m2 bei einer Einzelinvestitionssumme von ca. 60 Millionen Euro. Partnerschaftlichkeit, Transaktionssicherheit und Schnelligkeit sind für die GIEAG die Basis einer nachhaltigen Wertentwicklung.“

Frage 2: München boomt. Wie schätzen Sie die verkehrliche Entwicklung ein, gerade auch im Hinblick auf die hohe Wirtschaftskraft und das Bevölkerungswachstum?

„Parallel zur – in der Immobilienbranche viel diskutierten – Nachverdichtung in München muss die Metropole an den Rändern wachsen. Denn Nachverdichtung bedeutet auch immer einen Verlust an Freiräumen und Lebensqualität in der Innenstadt. Und gerade diese Lebensqualität ist ein Prädikat der Bayerischen Hauptstadt. Der boomende Münchner Osten ist daher nur zu begrüßen und zu unterstützen.“

Frage 3: Warum sind die Ziele des S-Bahn-Bündnis Ost aus Ihrer Sicht so wichtig?

„Die Anbindung des Münchner Ostens ist ein essentieller Baustein für ein weiteres Wirtschaftswachstum. Ein Beispiel ist die renommierte Münchner Messe „EXPO REAL“.

Jedes Jahr wachsen die Besucherzahlen – eine perfekte Anbindung nicht nur in die Innenstadt – ist essentiell für das internationale Ansehen der Stadt.“

Frage 4: Wie profitiert der Immobilienmarkt von einer verbesserten Schienen-Infrastruktur? Hätten auch private Käufer Vorteile?

„Jede Lage steigt in ihrem Wert, wenn sie gut angebunden ist. Das gilt auch für Immobilien.“

Frage 5: Was gefällt Ihnen am Münchner ÖPNV?

„Der ÖPNV entlastet unsere Straßen und Umwelt – und ist dadurch ein Beitrag zum Klimaschutz.“

Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

19
Dez

Schienenverkehr – das Fortbewegungsmittel der Zukunft?

Im Dezember 1835 fuhr die erste deutsche Eisenbahn. Auch wenn das Grundprinzip sich seitdem kaum geändert hat: Der Eisenbahnverkehr kann zum vielversprechendsten Verkehrsmittel der Zukunft werden. Um den Anforderungen langfristig gerecht zu werden ist aber ein kontinuierlicher Ausbau unabdingbar.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur erklärt, wenn man den Verkehr zukünftig bewältigen möchte, führe kein Weg an der Verdoppelung des Schienenverkehrsanteils vorbei. Seine Aussage hat Gewicht: Er ist Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr.

Das Bundesverkehrsministerium erkennt das Potenzial und setzt den Schienenverkehr als Schwerpunktthema der aktuellen Legislaturperiode fest. Maßnahmen wie die Halbierung des Trassenpreises für den Güterverkehr sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung sind beschlossen. Das „Zukunftsbündnis Schiene“, bestehend aus Arbeitsgruppen und einem übergeordneten Lenkungsausschuss ist damit beauftragt, die Bahn zum Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts zu machen.

Durch diese Maßnahmen beweist die Politik Vertrauen in den Schienenverkehr, was wiederum eine positive Reaktion der großen Player im Markt, wie etwa Siemens Mobility hervorruft. So wird auch das Vertrauen der Schienenbranche in die Verkehrspolitik gestärkt. Der Kreis ist perfekt.

Das Thema Forschung im Schienenverkehr spielt für Verkehrsexperten sowie Wirtschaftsunternehmen eine bedeutende Rolle. Forschung soll auf verschiedenen Ebenen erfolgen, aber auch Forschungsthemen zentral koordiniert werden, um Doppelungen zu vermeiden. Michael Peter, CEO Siemens Mobility, empfiehlt beim Zusammentreffen des Lenkungskreises Bahntechnologie jüngst: „Ein nationales Schienenforschungsprogramm sollte anwendungsorientiert und komplementär zum europäischen Forschungsprogramm Shift2Rail konzipiert werden.“

Um Innovationen in Deutschland und Europa vorantreiben zu können, muss ein attraktiver Markt geboten werden. Zulassungsprozesse müssen gekürzt und der Verwaltungsaufwand so gering wie möglich gehalten werden. Denn eine zu komplizierte, langwierige und aufwendige Bürokratie bremst Innovationen aus. Nur durch den Ausbau der Schiene können wir den Ansprüchen zukünftiger Generationen gerecht werden. Hohe Taktung und ein schneller und zuverlässiger Service sind Erwartungen der Bevölkerung, denen man gerecht werden muss – und denen man gerecht werden kann, indem man offen für Innovationen und den Ausbau des Streckennetzes ist. Und zwar über Legislaturperioden hinweg. Wenn langfristig gedacht, geplant und gehandelt wird, gelingt der Erfolg für die Zukunft.

19
Dez

Jünger denn je – aber auch zukunftsorientiert? Die neue Bayrische Landesregierung

Erstmals nimmt in Bayern eine schwarz-orangene Koalition die Arbeit auf. Wir gratulieren dem neuen Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart und wünschen ihm eine allzeit glückliche Hand. Aber wir erwarten auch eine zukunftsgerichtete Politik für eine stabile Infrastruktur.

Ministerpräsident Markus Söder hat mit viel Mut zur Veränderung sein neues Kabinett gebildet. Von den insgesamt 13 Ressorts fielen drei an die Freien Wähler. Insgesamt ist das neue Kabinett weiblicher und das jüngste in der Geschichte mit einem Durchschnittsalter von 47,6 Jahren.

Die Besetzung des Ministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr zählte zu einer der größten Überraschungen der Kabinettsbildung. Dr. Hans Reichhart, vormals Staatssekretär im Finanzministerium, wurde in eines der wichtigsten Ministerien Bayerns berufen. Mit gerade mal 36 Jahren hat er nun die Möglichkeit, im besten Sinne wegweisende Entscheidungen für Bayerns Zukunft zu treffen. Das S-Bahn-Bündnis Ost gratuliert Staatsminister Dr. Reichhart herzlich zu diesem so wichtigen Posten und freut sich auf eine enge und konstruktive Zusammenarbeit.

Denn wir erwarten, dass Dr. Reichhart die Notwendigkeit des viergleisigen Ausbaus zwischen München Ost und Markt Schwaben erkennt und seine Realisierung vorantreibt. Gemeinsam wollen wir dem infrastrukturellen Flaschenhals im Münchner Osten entgegenwirken.

Das S-Bahn-Bündnis Ost erhofft sich einen Verkehrsminister, der realistisch in die Zukunft blickt und Mut für zukunftsweisende Entscheidungen mitbringt. Damit Bayern auch für kommende Generationen fortschrittlich und lebenswert bleibt.

11
Dez

Die Neufahrner Kurve ist eröffnet

Bayrische Blasmusik empfängt den einfahrenden neuen Flughafenexpress. Die Neufahrner Kurve wird mit einem Sonderzug feierlich eröffnet. Ein Millionen-Projekt der Bahn, das Ostbayern mit dem Flughafen München direkt verbindet. Wichtig für die bayerische Schienen-Infrastruktur. Sehr wichtig für die Metropolregion München.

Aus Ostbayern kommen Reisende nun rund 20 Minuten schneller als zuvor an den Münchener Flughafen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zeigt sich bei der Eröffnung zufrieden: „Mit 2,3 Kilometer Neubaustrecke – also vergleichsweise geringem Aufwand – schaffen wir ein eindrucksvolles Mega-Mobilitätsprojekt, von dem die ganze Region profitieren wird.“

Nach vier Jahren Bauzeit wurde die zweigleisige Strecke pünktlich fertiggestellt. Der Regelbetrieb zwischen Regensburg, Landshut, Freising und dem Flughafen München startet im Stundentakt zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember. Auch wenn der Start durch den Bahnstreik gründlich verhagelt wurde, bleibt die Zielsetzung die richtige. Denn mit diesem wesentlichen Projekt aus den umfangreichen Schienenplanungen rund um München wurde nun der erste Teil des Erdinger Ringschlusses abgeschlossen, der auf eine bessere Anbindung des Münchner Flughafens abzielt.

Ein guter Schritt, die Hände in den Schoß legen darf die Politik aber deswegen nicht. Ohne den zwingend notwendigen viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen München Ost und Markt Schwaben wird ein Nadelöhr in der Region weiter bestehen. Das S-Bahn-Bündnis Ost und seine vielen Unterstützer bleiben daher ganz ausdrücklich bei Ihrer Forderung nach dem Ausbau und der Anbindung der Trasse an die Messe München. Damit die Schienen-Infrastruktur das Wachstum in Bevölkerung und Wirtschaft erfolgreich trägt – und nicht zur Bremse wird.