28
Mai

bauma 2019: U-Bahn an der Kapazitätsgrenze

Für die bauma 2022 soll die S-Bahn Entlastung bringen

 

Wenn alle drei Jahre die bauma aufs Riemer Messegelände ruft, ist sieben Tage lang „prime time“ im Münchner Osten. So war’s auch wieder im April 2019, und die Zahlen sprechen für sich: Zur Weltleitmesse für Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte kamen über 620.000 Besucher aus der ganzen Welt, noch einmal 40.000 mehr als 2016. Einen neuen Rekord gab’s auch bei den Ausstellern: Rund 3.700 Unternehmen aus 63 Ländern sind das beste Ergebnis seit dem bauma-Start 1954. Vor allem an den Fahrzeug- und Maschinenparks der großen Aussteller drängten sich die Besucher.

Klar, dass damit die bauma auch richtig viel Verkehr anzieht. So kamen an den sieben Tagen insgesamt 127.000 Pkw, davon 20.600 nur am Samstag. Und allein anm bauma-Samstag zog es zudem 900 Reisebusse und 500 Wohnmobile nach Riem. Hochinteressant ist auch die Verteilung von Individualverkehr zu öffentlichem Personennahverkehr: „Immer mehr Besucher nehmen die U-Bahn zur bauma“, sagt Frank Pastior, der als Leiter Verkehr und Sicherheit bei der Messe München mit seinem zehnköpfigen Team bereits seine achte bauma managte, „früher kamen 50 – 55 % der Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal waren es bereits 60 %.“ Grundgesamtheit dafür sind nicht nur die 620.000 Besucher, sondern alle, die aufs bauma-Gelände kommen: Inklusive aller Aussteller und Dienstleister waren dies 896.000 Eintritte.

„Die MVG hat während der bauma mit großem Geschick an der Kapazitätsgrenze gearbeitet“, sagt Frank Pastior, „eine weitere Steigerung ist nicht mehr vorstellbar. Für die nächste bauma 2022 müssen wir die Frage beantworten: Wie binden wir S-Bahn-Stationen mit Park & Ride-Parkplätzen in Kombination mit Shuttlebussen als Rückfallposition ein? Wir nennen das ‚Dezentralisierung der Verkehrswege‘, damit verteilen wir die bauma Besucher, Aussteller und Dienstleister auf mehrere An- und Abreise-Routen.“

Die bauma braucht zwei Jahre Planungsvorlauf im Team von Frank Pastior. Eingebunden sind dabei u.a. das Kreisverwaltungsreferat, Polizei und Feuerwehr, Oberbranddirektion und Autobahndirektion. „Wir setzen uns detailliert mit jedem einzelnen Verkehrs- und Sicherheitsthema auseinander“, erläutert Frank Pastior, „von der Verkehrslenkung über die Organisation der Parkplätze bis zu den Eingängen. Gefordert hat uns diesmal auch die temporäre Fußgängerbrücke über die A 94. Hinzu kommt ein Sicherheitskonzept, das Notfallmaßnahmen für alle denkbaren Szenarien umfasst.“ Während der bauma heißt es in der Verkehrsleitzentrale schnell und situativ zu reagieren. „Da kommen wir uns manchmal vor wie ein Jongleur, der bereits fünf Bälle in der Luft hat, und dann wirft jemand einen sechsten hinzu,“ sagt Frank Pastior lächelnd.

Die nächste bauma findet vom 4. – 10. April 2022 wieder in München statt. Frank Pastior hat bereits begonnen, über die Dezentralisierung der Verkehrswege nachzudenken. Die S-Bahn wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

28
Mai

Die E-Scooter kommen … … worauf’s bei den neuen Elektro-Rollern ankommt

Nicht wenige Wissenschaftler sind der Überzeugung: Die wichtigste Erfindung, die der Mensch jemals gemacht hat, ist das Rad. Rollend geht vieles besonders gut. Das finden ab diesem Sommer in Deutschland auch alle, die gerne elektrorollern – denn für die neuen E-Scooter gab der Bundesrat im April grünes Licht, die Zulassung ist für den Sommer geplant. Damit folgt Deutschland dem Vorbild anderer Länder, in denen bereits munter gescootert wird. Bisher war der Einsatz von E-Scootern auf öffentlichen Flächen verboten.

Mit den neuen „Elektrokleinstfahrzeugen“ macht‘s richtig Spaß, durch die Stadt zu flitzen. Ideal sind sie auch für alle, die mit U-Bahn, S-Bahn, Bus oder Tram reisen und dann von der Zielhaltestelle die letzten Meter mit E-Scootern zurücklegen. Zum Einkaufen braucht‘s auf jeden Fall einen Rucksack, denn zum E-Scootern gehören natürlich beide Hände an den Lenker.

Das Tempo macht den Unterschied
Nach ihrer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit sind grundsätzlich zwei Typen von E-Scootern zu unterscheiden: Die, die maximal 20 km/h schnell sind, können bereits ab 14 Jahren gefahren werden, ohne Führerschein und Helm, aber mit Versicherungsaufkleber der Haftpflichtversicherung. Der Gehweg ist für sie tabu, ihr Terrain ist der Radweg – gibt’s keinen Radweg, heißt es ab auf die Straße. Auf diese müssen die bis zu 25 km/h schnellen E-Roller immer, denn sie werden wie Mofas behandelt. Ihr Fahrer muss daher mindestens 15 sein, eine Mofa-Prüfbescheinigung haben und einen Helm tragen. Zudem braucht‘s ein Mofa-Versicherungskennzeichen.

 

E-Scooter benötigen grundsätzlich eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), eine Einzelbetriebserlaubnis (EBE) und – wie alle Kraftfahrzeuge – eine Haftpflichtversicherung. Die Versicherungsunternehmen sind bereits dabei, passende E-Scooter-Versicherungstarife zu entwickeln. Technische Musts für die leisen Flitzer sind zwei Bremsen, die unabhängig voneinander zupacken, seitliche Reflektoren und eine Klingel oder Glocke – Hupen sind dagegen nicht erlaubt. Für Fahranfänger gilt beim Alkohol die 0,0-Promille-Grenze, für alle anderen Fahrer maximal 0,5 Promille.

Auch E-Scooter-Fahren will gelernt sein, denn die Kombination aus kleinen Rädern und hohem Lenker hat’s in sich. So sollte man insbesondere beim Bremsen aus voller Fahrt aufpassen – wer da zu hart bremst, nimmt schnell mal den Weg über die Lenkstange. Auch das Gewicht richtig zu verlagern, sollte man vor der ersten Stadtfahrt mal üben. Zudem gilt erhöhte Sturzgefahr auf nasser oder verschmutzter Fahrbahn.

Vorsicht vor E-Scooter-Langfingern …
… heißt es im Alltag. Denn die leichten Elektroroller sind natürlich im Handumdrehen zu entwenden. Also besser immer im Auge haben und anschließen – wie sich Schlösser mit den kleinen Rädern verbinden lassen, gilt es einfach auszuprobieren. Na dann – gutes Elektrorollen im ersten deutschen E-Scooter-Sommer!

28
Mai

Interview: 5 Fragen an Maximilian Böltl, erster Bürgermeister von Kirchheim bei München

„Die S-Bahn im Münchner Osten kann so viel mehr“

Als erster Bürgermeister von Kirchheim bei München und Sprecher des S-Bahn Bündnis Ost haben Sie besondere und tiefe Einblicke in dieses Projekt. Zeigen Sie unseren Lesern doch nochmal auf, welche Vorteile dieser Ausbau für die Stadt München und die gesamten Gemeinden im Münchner Osten hat.

Maximilian Böltl: Bleibt die S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben weiterhin zweispurig und die Messe München wie bisher nur per Auto und U-Bahn angebunden, gibt’s bald einen Verkehrskollaps. Und damit dauerhaft Stau, Gedränge, Warterei und Ärger bei allen Bewohnern und Besuchern. Heute schon sind S-Bahnen, Straßen und die U-Bahn rappelvoll – und das nicht nur zu Messezeiten. Da sind Kapazitäten einfach am Ende. Gleichzeitig ist der Ballungsraum München so attraktiv, dass immer mehr Betriebe kommen – und mit ihnen weitere Bewohner.

Mit diesem Wachstum muss die Verkehrsinfrastruktur Schritt halten. Wir Verantwortlichen im Münchner Osten – Landräte, Bürgermeister, die Messe München, die Handwerkskammer und die IHK – werben daher seit 2015 nachdrücklich für den vierspurigen Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben und die Anbindung der Messe München an die S-Bahn. Dies wird dem Münchner Osten und der Metropolregion großen Nutzen stiften. So wird die S2 dann im 15-Minuten-Takt fahren, wir nutzen die Verstärkung der zweiten Stammstrecke auch im Münchner Osten, und ausländische Besucher brauchen vom Flughafen zur Messe nur noch einmal umsteigen. So verteilen sich die Menschen auf deutlich mehr S-Bahnzüge.

 

Den Grundgedanken für diesen Ausbau und die Erhöhung der S-Bahn Taktfrequenz auf zehn Minuten gibt es schon seit den 1990er Jahren. 2015 wurde das Bündnis zum Ausbau ins Leben gerufen. Nun schreiben wir das Jahr 2019. Wie nah sind Sie Ihrem Ziel?

Maximilian Böltl: Wer Bahnstrecken erweitern will, braucht langen Atem. Den haben wir im S-Bahn Bündnis Ost. Beim Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben brauchen wir den Bund und die Deutsche Bahn – denn dieser Abschnitt ist essentiell für den transeuropäischen Eisenbahnverkehr auf der Magistrale Paris – München – Wien – Budapest. Der vierspurige Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben und die Anbindung an die Messe München gehören daher als Teil des Bahnknoten München in den Bundesverkehrswegeplan 2030. Darüber habe ich 2016 persönlich mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Berlin gesprochen – unser Anliegen wird in der Hauptstadt gehört. Außerdem haben wir ein Gutachten über diesen Bahnengpass in Auftrag gegeben, um unsere Argumente empirisch noch weiter zu stärken. Zudem unterstützen uns überparteilich Kreistage, Landtags- und Bundestags-Abgeordnete, Unternehmer, Verbände, Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen wie Green City. Mit dieser Power werden wir unser Anliegen weiter mit starker Stimme vortragen.

 

Bei so einem wichtigen und großen Projekt muss viel zur Realisierung passieren. Was war bis dato die größte Herausforderung und wie wurde sie gemeistert?

Maximilian Böltl: Der vierspurige Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben und die Anbindung der Messe München an die S-Bahn ist ein Langstreckenlauf – in der Argumentation, in der Einbindung der Unterstützer, in Planung und Realisierung. Bahnprojekte wie die Neufahrner Kurve, die im Dezember 2018 nach vielen Jahren der Diskussion und Vorbereitung eröffnet wurde, zeigen das. Bei einem Langstreckenlauf brauchen wir vor allem Kondition – und, um im Bild zu bleiben, jede Steigung bietet uns die Chance; zu zeigen, wie fit wir sind. Wir haben in der Argumentation und in der Einbindung der Unterstützer schon viel gemeistert. Und wir werden dranbleiben. Die Vorfreude auf den ersten Spatenstich steigt.

 

Was ist Ihre Vision für den Münchner Osten?

Maximilian Böltl: Im Münchner Osten ist Lebensqualität zuhause. Und dazu tragen ganz viele bei. Die Menschen, die hier wohnen, die Unternehmen, die hier wirtschaften, die Messebesucher und -aussteller, die hier neue Märkte prägen, die Erzieher, Lehrer, Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte und viele weitere, die täglich für uns und unsere Kinder da sind. Dazu die Musiker, Sportler, Künstler und die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen und Initiativen. Wir alle gestalten den Münchner Osten. Ein lebendiges Miteinander, viel Begegnung, Austausch und Die-Dinge-Voranbringen. Meine Vision ist, dass dieser quicklebendige Münchner Osten in der Balance all dieser Elemente stark ist und bleibt. Die Anbindung durch die S-Bahn ist dazu ein ganz wesentliches Element. Denn die S-Bahn im Münchner Osten kann so viel mehr.“

 

Zum Schluss erlauben Sie mir eine persönliche Frage. Erzählen Sie mir von Ihrem Highlight mit der S-Bahn München?

Maximilian Böltl: Klar, als ich Student war und in München gearbeitet habe, bin ich noch häufiger S-Bahn gefahren als heute. Dabei habe ich die S-Bahn immer wieder als einen besonders sozialen Ort erlebt – wenn zum Beispiel jemand einer Mutter beim Tragen des Kinderwagens hilft, ein Jugendlicher einer älteren Frau den Platz anbietet oder bei strömendem Regen am Bahnsteig mehrere unter einen großen Schirm schlüpfen. Einfach schön. Und oft habe ich Bekannte im Zug getroffen. Auch dieses aktive Miteinander wird durch den vierspurigen Ausbau der S-Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben noch einmal gestärkt. Denn wenn die Züge alle zehn Minuten kommen und nicht immer rappelvoll sind, steigt auch die Laune. Wir freuen uns drauf …

 

23
Mai

„Partnerschaft von Schiene & Luft“

Vom Gleis auf die Startbahn

Seitdem die „Neufahrner Kurve“ im Dezember in Betrieb gegangen ist, verbindet der neue Flughafenexpress Regensburg, Landshut, Moosburg, Freising mit dem Flughafen München. Mit dieser Verbindung zwischen der S-Bahnstrecke München-Flughafen und der Bahnstrecke München-Regensburg, können die Fahrgäste nun stündlich einfach und bequem zum Flughafen gelangen.

Um die Direktverbindungen auch nach Erding, Mühldorf und Salzburg anzubieten, sollen nun auch die Gleise im Ost-Teils des Airports ausgebaut werden.

Der Flughafen München wächst somit noch näher an Bayerns Bewohner und Städte.

17
Mai

„Der Münchner Osten dreht sich weiter“

 

Im Werksviertel München herrscht eine außergewöhnliche Stimmung. Zwischen Gruben und Kränen und den bereits eröffneten Läden, Lokalen, Event-Hallen und Büro-Konzepten brodeln Kreativität und Unternehmergeist. Aber nicht nur das: Seit dem14. April dreht sich im Münchner Osten das „Hi-Sky“. Mit seinen 78 Metern Höhe soll das Riesenrad das neue Wahrzeichen von München werden.

Als „größtes transportables Riesenrad der Welt“ steht es bereits im Guinness-Buch der Rekorde. Natürlich soll das spektakuläre Rad ein Magnet für Groß und Klein aus nah und fern sein.

Werner Eckhardt, Geschäftsführer der Otto Eckart GmbH & Co OTEC KG, sprach sich bei einer Veranstaltung auf dem „Hi-Sky“ daher positiv für das S-Bahn Bündnis Ost aus: „ Uns freut es, dass uns viele Messe Besucher besuchen. Für uns wäre es daher ein großer Wunsch, dass wir ein direkte S-Bahn Verbindung zur Messe München bekommen.“

Und ein Besuch lohnt sich wirklich: Während der 30 minütigen Fahrt hat man einen spektakulären Blick über München, kann die Schafe auf dem Dach des Werk3 bestaunen und bei schönen Wetter blicken Sie bis zu den Alpen.