Allianz pro Schiene entscheidet: Altötting wird Bahnhof des Jahres

Die Jury urteilt: Ein rundum gelungenes Angebot für Bahnreisende und Einheimische. Das Ideal eines ländlichen Bahnhofs.

Altötting hat einen für Ausflügler und Einheimische vorbildlichen Bahnhof. Das entschied das gemeinnützige Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ – mit Sitz in Berlin und gab ihm den Titel „Bahnhof des Jahres“. „Der Bahnhof Altötting zeigt beispielhaft, welch guten Service Bahnhöfe auch im ländlichen Raum ihren Besuchern und Besucherinnen bieten können“, begründet Dirk Flege die Entscheidung, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Besonders das Angebot für Radfahrer ist ein Vorbild für alle Bahnhöfe in Deutschland und für einen Bahnhof dieser Größenordnung bundesweit fast einzigartig“, wie es in einer Mitteilung des Bündnisses weiter heißt: „So stellen wir uns einen Bahnhof im ländlichen Raum vor.“ Einen Sonderpreis wurde an den ebenfalls ländlichen Bahnhof in Rottenbach in Thüringen vergeben.

Umfassender Service für Radler

Für Radler biete der Bundessieger Altötting eine „ganze Reihe wichtiger Dienstleistungen“. Dort können Radler sich am Bahnhof in einer Umkleidekabine frisch machen und umziehen. Die Abstellplätze, von denen viele überdacht sind, erlaubten ein „bequemes und sicheres Parken der Räder“. Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, kann an den Ladestationen die Akkus auffüllen. Eine Werkbank mit Werkzeugen hilft bei einer schnellen Radl-Reparatur.

Bahnhof Altötting Bahnhof Altötting

Wohlfühlatmosphäre

Die Jury beeindruckte in Altötting zudem die gelungene Kombination aus Tradition mit einem historischen Gebäude und Moderne mit zeitgemäßen Mobilitätsangeboten, wie es in der Mitteilung weiter heißt: Mit einem attraktive Bistro, Car-Sharing oder Park and Ride. Zur „Wohlfühlatmosphäre“ trägt laut Jury das unter Denkmalschutz stehende Empfangsgebäude bei. Weiter heißt es in der Jurybegründung: „Die Stadt Altötting ist seit 2005 Eigentümerin und hat seitdem die Anlagen behutsam und mit Rücksicht auf den Denkmalschutz saniert. Die großzügige, offene Wartehalle, einst für die vielen Wallfahrer gebaut und noch heute Pilger- oder Bethalle genannt, lädt mit den verglasten Öffnungen heute wieder zum Verweilen ein. Eine Besonderheit stellt der sogenannte Pilgerbahnsteig dar, der mit einer Länge von 220 Metern für Pilgersonderzüge zur Verfügung steht.“

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hatte den Altöttinger Bahnhof im Mai 2020 für den Wettbewerb vorgeschlagen. Dabei hatte sie auf die Besonderheiten des Pilgerbahnhofs aufmerksam gemacht, insbesondere auch die umfassende Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsumfelds durch die Stadt Altötting bis 2019.

Bahnhof Altötting Bahnhof Altötting

Sechs bayerische Bahnhöfe wurden seit 2006 prämiert

„Altötting ist bereits der sechste Bahnhof in Bayern, der den Preis gewinnt“, teilt das Bayerische Verkehrsministerium mit. Das waren: Oberstdorf (2006), Landsberg am Lech (2007), Aschaffenburg (2012), Murnau (2013) und Bayerisch Eisenstein (2017). Damit stelle der Freistaat von allen Bundesländern bislang die meisten Gewinner. „Altötting ist in Bayern zudem der erste ausgezeichnete Bahnhof, der nicht von DB Station&Service, sondern mit der Südostbayernbahn von einer Regionalnetz-Einheit der DB betrieben wird.“

Die Pressemitteilung der „Allianz pro Schiene“ mit der Jury-Begründung finden Sie hier: https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/altoetting-ist-bahnhof-des-jahres-2020/

 

Fotos: Allianz pro Schiene

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