Markt Schwaben

11
Jul

Optimierungspotenziale der Anreise zur Messe

Neben einem vierspurigen Ausbau der Schienenwege zwischen München Ost und Markt Schwaben fordern wir die Anbindung der Messe München durch eine eigene S-Bahnhaltestelle. Der Grund liegt auf der Hand: Die Anreise zur Messe wird vor allem zu Spitzenzeiten, wie beispielsweise während der bauma, für alle Beteiligten zu einer großen Belastungsprobe. Das bestätigt nun auch eine Besucherbefragung zur bauma 2016.

Im April 2016 fand wieder die größte Messe der Welt in München statt: die bauma. Selbst für die Messe München bedeutet das einen Ausnahmezustand – Rund 600.000 Besucher strömen innerhalb einer Woche an das Messegelände in Riem. Überfüllte U-Bahnen und Bahnhöfe sowie Staus auf den Zu- und Abwegen der Messe sind vorprogrammiert. Im Rahmen der bauma-Besucherumfrage, hat auch das S-Bahn-Bündnis Ost eine Erhebung zur Anreisesituation durchgeführt:

Überfüllte Straßen rund um die Messe mit zähfließendem Verkehr zu Spitzenzeiten? Kein Wunder, denn 62 % der Befragten greifen bei der An- und Abreise zur Messe mindestens einmal auf ein Auto oder das Taxi zurück.

Das kann durchaus daran liegen, dass die Anbindung mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln hinsichtlich Umstieg und Fahrzeit verbesserungswürdig ist: 47 % aller Messebesucher, die auf den öffentlichen Personennahverkehr (U-/S-Bahn) zurückgreifen und sich für Optimierungsmaßnahmen aussprechen, geben als erste Priorität an, dass die Umsteigemodalitäten verbessert bzw. die Fahrzeiten verkürzt werden müssen.

Im Zuge der Umsetzung des Erdinger Ringschlusses ist eine direkte Anbindung der Messe München an den Flughafen zwingend notwendig. Das sehen auch 55% aller bauma Messe-besucher mit Optimierungswünschen, die sich für weniger Umsteigebeziehungen bzw. eine verkürzte Fahrzeit vom Flughafen zur Messe aussprechen. Die Hälfte der Befragten, die über den Flughafen anreisen und auf den motorisierten Individualverkehr (Taxi oder PKW) zurückgreifen, finden die Fahr- und Wartezeiten zwischen Flughafen und Messe München zu lang.

Sowohl aus Richtung der Innenstadt als auch aus dem Umland oder dem Flughafen – die Messe München ist nur durch mehrmaliges Umsteigen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Hinzu kommen dabei längere Wartezeiten beim Umsteigen. Im Vergleich zur Anreise mit dem Auto ist der Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich belastender. Das darf es unter Effizienz- und Ökologiegesichtspunkten heutzutage nicht mehr geben!

Mit einem vierspurigen Ausbau und einer Anbindung der Messe an das S-Bahnnetz wird die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs deutlich attraktiver: Der Ausbau ermöglicht die dringend benötigte Taktverdichtung und entlastet damit spürbar die Bahnhöfe sowie S- und U-Bahnen – mehr Fahrgäste werden befördert. Durch eine eigene S-Bahnhaltestelle an der Messe verteilen sich zusätzlich die Besucherströme – vor allem zu Messespitzenzeiten wie während der bauma.

Nicht nur die ÖPNV-Fahrgäste profitieren von einem vierspurigen Ausbau mit Messeanbindung – auch Pendler im Großraum München zählen zu den Gewinnern: Die Straßen werden durch den geforderten Ausbau der Schienenverkehrswege deutlich entlastet und es entstehen zahlreiche neue Möglichkeiten für dezentrales Parken.

1
Jan

Das S-Bahn-Bündnis Ost stellt sich vor

Das S-Bahn Bündnis Ost gründete sich im November 2015, um nachhaltig einen vierspurigen Ausbau der Schienenwege zwischen München Ost und Markt Schwaben auf der Linie S2 sowie den Bau einer eigenen S-Bahnhaltestelle bei der Messe München voranzutreiben.

Initiatoren und Mitbegründer des Bündnisses sind die Gemeinden Aschheim, Kirchheim bei München, Poing, Markt Schwaben sowie die Landkreise München, Ebersberg und Erding, die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, die Handwerkskammer für München und Oberbayern und die Messe München.

Bei der Gründung des Bündnisses einigten sich die Bündnismitglieder auf ein gemeinsames Memorandum und formulierten ganz konkrete Forderungen:

  • Alle fahrplan- und signaltechnischen Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, um das Fahrplanangebot auf der Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben zu verdichten.
  • Weitere netzergänzende Maßnahmen auf der S2-Ost zur Taktverdichtung sollen umgesetzt werden.
  • Das Bayernpaket für barrierefreie Bahnhöfe soll zügig und aufwärtskompatibel umgesetzt werden.
  • Alle notwendigen Schritte zur Umsetzung des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke zwischen München Ost und Markt Schwaben sollen unverzüglich angestoßen werden.
  • Die Messe München soll einen eigenen S-Bahnhof erhalten und direkt an die S-Bahn Linie angeschlossen werden.

Für die Umsetzung dieser Ziele ist politische Unterstützung unumgänglich. Das S-Bahn-Bündnis Ost verdeutlicht den politischen Entscheidungsträgern die hohe Dringlichkeit des Ausbaus: Die Gleise zwischen München Ost und Markt Schwaben stoßen bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen – überfüllte Bahnhöfe und S- und U-Bahnen stellen bereits jetzt ein ernstzunehmendes Problem dar. Mit geplanten Ausbaumaßnahmen wie dem Erdinger Ringschluss und der Ausbaustrecke 38 München – Mühldorf – Freilassing wird der Flaschenhals zukünftig weiter verschärft.

Ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum in der Region sowie die starke wirtschaftliche Entwicklung erfordern einen bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur. Die Notwendigkeit einer Taktverdichtung – und damit die Erhöhung der Beförderungskapazitäten – liegt auf der Hand. Mehr noch: Sie ist überregional unstrittig. Auch das Bundesverkehrsministerium ist auf die Lage aufmerksam geworden und prüft nun die Situation. Es kann nur ein Ergebnis geben: Die Schienenwege im Münchner Osten sind an der Leistungsgrenze – eine Verdichtung des Taktes funktioniert nur mit einem vierspurigen Ausbau.

Wohlgemerkt: Es braucht den ganzheitlichen Ansatz. Gerade zu Veranstaltungen und Ausstellungen erreicht die U-Bahn in Richtung Messe die Maximalauslastung. Dies wirkt sich auf die gesamte Infrastruktur der Region mit all ihren Alternativen aus. Eine wirkliche Entspannung der kritischen Situation ist langfristig nur möglich durch die direkte Anbindung der Messe an das Münchner S-Bahnnetz.

Schon im ersten Jahr verzeichnen wir wichtige Erfolge: Seit der Gründung konnten wir zahlreiche politische Mandatsträger auf Bundes- und Landesebene für unser Bündnis gewinnen. Parteiübergreifend und vereint setzen sich diese Entscheidungsträger in ihren jeweiligen Fachgebieten für den vierspurigen Ausbau ein. In einer Mandatsträgerkonferenz im Februar 2016 haben sich all diese Unterstützer getroffen, um die parteiübergreifende Zustimmung zu signalisieren und den weiteren Weg des Bündnisses zu besprechen.

Damit haben wir die Tür für einen vierspurigen Ausbau geöffnet.